Für unser Japanspecial sollte es bei mir mal wieder ein japanisch-stämmiger Autor sein. Die Wahl fiel dabei auf „Der begrabene Riese“ von Kazuo Ishiguro und damit auf einen Roman, dessen Originalsprache Englisch und nicht Japanisch ist. Ich muss zugeben, dass ich bisher von Ishiguro nichts gelesen und auch die Verfilmung seiner anderen Romane bisher nicht gesehen hatte.
Worum geht es?
Um die Reise eines Pärchens in das Dorf ihres Sohnes. Um einen Nebel, der die Menschen vergessen lässt. Um eine Drachenjagd. Das sind zumindest die Themen, die der Plot an sich streift. Darüber hinaus geht es noch um den Wert des „Vergessens“ – für den Einzelnen, aber auch für das kollektive Gedächtnis ganzer Völker.
Die Dorfgemeinschaft lässt das alte Pärchen Axl und Beatrice spüren, dass sie zur Belastung werden. Eines Tages entschließen sie sich daher das Dorf ihres Sohnes aufzusuchen, um ihren Lebensabend bei ihm zu verbringen. Der Weg ist weit und nicht leicht zu beschreiten, schließlich gibt es allerlei mystische Kreaturen in Britannien, die in der Wildnis lauern – umherstreifende Menschenfresser, Kobolde und sogar Drachen lassen die Reise zum Abenteuer werden.
Wie war’s so?
Das zu bewerten fällt mir wahnsinnig schwer, denn ich hatte das Gefühl ein „gutes Buch“ zu lesen und musste mich trotzdem durch jede Seite quälen. „Gutes Buch“ soll in diesem Zusammenhang bedeuten, dass in dem Buch Dinge angelegt sind, die über das Erzählte hinausgehen. Vermutlich könnte der Roman mich begeistern, wenn ich ihn tiefer analysieren würde, aber dazu möchte ich mir die Zeit nicht nehmen. Warum? Der naive Erzählstil passt ganz hervorragend zum märchenhaften Setting, bringt mich aber an den Rand des Wahnsinns. So etwas ist für mich leider nur schwer lesbar und lässt die Charaktere dumm wirken. Dieser Umstand hat sicher auch dazu geführt, dass ich keinerlei Zugang zu den Charakteren bekommen habe und mir ihr Schicksal daher weitestgehend egal war.
Solltet ihr „Der begrabene Riese“ lesen?
Hier kann ich keine eindeutige Empfehlung aussprechen. Lest im Buchladen rein und wenn euch die Sprache nicht abschreckt und ihr nicht unbedingt einen Unterhaltungsroman lesen wollt: ja!
Was ihr sonst noch wissen müsst:
Übersetzt von: Barbara Schaden
Originaltitel: The Buried Giant
ISBN: 978-3-89667-542-2
Verlag: Heyne
Erschienen: 31.08.2015