Schlagwort-Archive: Roman

Der Donnerstagsmordclub – Richard Osman

Der Donnerstagsmordclub hat mich in meiner Wochenbettzeit sehr gut unterhalten. Das Buch hat mir eine liebe Freundin geschenkt, mit der ich die Liebe zur Fantasyliteratur und das ein oder andere Buch außerhalb dieses Genres teile. Sie liest viel mehr als ich und ist dabei auf die Reihe von Richard Osman gestoßen. Sie hat ganz richtig gelegen mir das Buch zu schenken, denn es hat mir gut gefallen und mir Lust auf die weiteren bisher drei Romane dieser Reihe gemacht.

Worum geht es?

Das Buch „Der Donnerstagsmordclub“ spielt in einer gutbetuchten Seniorenresidenz Coopers Chase an der englischen Küste. Die Bewohner und Bewohnerinnen haben die Möglichkeit verschiedenste Freizeitaktivitäten wahrzunehmen. Joyce, die durch ihre Tochter ganz frisch dort einquartiert wurde, wird zum Donnerstagsmordclub eingeladen. Ein Trüppchen um Elizabeth – ehemals Geheimagentin- , Ron – ehemals Gewerkschaftsführer- und Ibrahim ein ehemaliger Psychiater, die sich immer donnerstags treffen um alte, ungelöste Kriminalfälle aufzuklären.

Als ein Mord in ihrem Küstenort passiert, können sie ihre Ermittlungskenntnisse endlich einbringen. Schnell wird ein Kontakt zur Polizei hergestellt, um stets mit den neusten Informationen versorgt zu sein. So ergibt es sich, dass sie über manches besser informiert sind als die Polizei und zur Aufklärung des Falls beitragen.

Wie es mir gefallen hat

Der Donnerstagsmordclub ist eine angenehme, unblutige Lektüre. Ein Krimi für Fans von eigenwilligen Charakteren und witzigen Dialogen.

Mir hat es Freude bereitet den rüstigen Rentnern und Rentnerinnen bei ihren Ermittlungen und Tricks zu folgen. Die Senioren und Seniorinnen setzen ihre Reize gekonnt ein, um den Polizeiermittlern nötige Informationen aus den Rippen zu leiern.

Diese Krimireihe werde ich auf jeden Fall weiter verfolgen.

Was ihr sonst noch wissen müsst

erschienen im List Verlag
Erscheinungsdatum: 29.12.2022
ISBN: 9783548066530
496 Seiten
Leseprobe

Dana Grigorcea – Die nicht sterben

Long time no see. Seit einiger Weile fällt es mir mit dem Bloggen nicht so leicht – vor allem, seitdem ich auf die großartige Idee gekommen bin, neben dem Beruf zu studieren. Aber statt zu Jammern, möchte ich lieber etwas über meine erste Literaturperle des Jahres 2023 schreiben: „Die nicht sterben“ von Dana Grigorcea.

"Die nicht sterben"-Cover
Weiterlesen: Dana Grigorcea – Die nicht sterben

Worum geht es?

Eine junge Rumänin, die in der Gegenwart des Romans Kunststudentin in Paris ist, kommt in den Semesterferien zurück in das kleine rumänische Dorf, in dem sie als Kind ihre Ferien verbracht hat. Sie betrachtet das Dorf und ihre Kindheit nun mit dem Blick einer jungen Erwachsenen – auf der einen Seite ist das unbekümmerte Leben unendlich weit entfernt, auf der anderen Seite erschließen sich ihr Erlebnisse aus der Kindheit.

Eines Tages wird in einer Gruft auf dem Dorffriedhof eine Leiche gefunden, die dort nicht hingehört – ob Dracula nach Transsilvanien zurückgekehrt ist?

Wenn ihr die Suchmaschine eurer Wahl bemüht, werdet ihr sicher noch mehr zum Inhalt des Romans finden – auch von Menschen, deren kultureller Hintergrund es erlaubt, mehr als die Handlungsebene von „Die nicht sterben“ wahrzunehmen.

Was hat mir an „Die nicht sterben“ gefallen?

Das ist viel leichter zu beantworten als die Frage, worum es eigentlich geht: Sprache und Atmosphäre!

Dana Grigorcea ist in Bukarest geboren und lebt in der Schweiz – sie schreibt auf Deutsch. Wundervolle poetische Sätze, die mir von der ersten bis zur letzten Seite eine große Freude bereitet haben. Immer wieder musste ich Passagen laut vorlesen, so schön war die Sprache in meinen Augen und Ohren. Als Leser erlebt man das Dorf: den endlosen Kindersommer und das seltsame Gefühl des Erwachsenwerdens, wenn die Welt, die man kannte, ganz klein wird.

Was hat mir nicht so gut gefallen?

Der üblichen Struktur folgend, müsste ich hier Dinge aufzählen, die mir nicht so gut gefallen haben. Ich muss zugeben: da gibt es in diesem Fall nichts.

Wer sollte „Die nicht sterben“ lesen?

In vergangenen Rezensionen war dieser Bereich „Solltet ihr… lesen“ überschrieben. Das scheint mir nicht mehr passend – und ich will hier nicht mal in Kanon-Diskussionen abdriften. Künftig soll es also eher darum gehen, für wen ein Roman geeignet ist.

Ich empfehle „Die nicht sterben“ für Leser, die…

  • schöne Sprache lieben
  • ein erfrischendes Setting schätzen
  • „Dorf-Charaktere“ mögen
  • den endlosen Sommer fühlen möchten
  • keine klassische Erzählstruktur brauchen

Was ihr sonst noch wissen müsst

Autoren: Dana Grigorcea
Originaltitel: Die nicht sterben
ISBN: 978-3-328-60153-1
Verlag: Penguin Random House
Erschienen: 1.3.2021
272 Seiten

Was man von hier aus sehen kann – Mariana Leky

Ein Geburtstagsgeschenk. Ein wahres Geschenk dieses Buch.

Sollte es doch eigentlich ein anderes Buch werden, was ich bekommen sollte. Da sich die liebe Freundin aber unsicher war, ob ich es schon gelesen habe, ist es der Roman von Mariana Leky geworden.

Das Buch hat nicht nur mir gut gefallen, wie ihr weiter unten lesen könnt, sondern auch vielen anderen, sodass es verfilmt wurde und seit dem 29.12.22 im Kino läuft. Ob ich es mir anschauen werde? Definitiv nein. Ich habe so viele schöne Beschreibungen und Bilder der Charaktere im Kopf. Meine Vorstellung möchte ich mir gerne bewahren. Wer lieber schaut als liest, kommt beim Film aber bestimmt auch einiges an Stimmung mit, die Mariana Leky im Buch vermittelt.

Worum geht es?

Das Buch spielt in einem Dorf. Dreh- und Angelpunkt ist die alte Selma, die von einem Okapi träumt und damit Ängste, Geständnisse und Ereignisse hervorruft. Den Bewohnern und Bewohnerinnen ist klar, in den nächsten 24 Stunden stirbt einer von ihnen, so wie es immer ist, wenn Selma von einem Okapi träumt.

Ausgelöst durch den Traum, dringt die Verbindung der Menschen des Dorfes ihrer Wünsche, Sehnsüchte und Geheimnisse nach Außen.

Wie es mir gefallen hat

Was für ein schönes Buch. Ich habe das Lesen sehr genossen. Die Beschreibungen von Mariana Leky haben mich eintauchen lassen in das Leben von Selma, Luise, dem Optiker und den anderen Dorfbewohnern.

Besonders gefallen hat mir neben der Sprache der Bruch im Buch, als Luises Leben scheinbar im Zeitraffer verläuft. Es aus einer Aneinanderreihung von Ereignissen besteht, die sie erfährt. Die Ereignisse scheinen ihr aber keine besondere Bedeutung zu haben, da sie in Gedanken bei etwas ganz anderem ist. Es scheint, als ob nur protokolliert werden muss, was passiert um es nachvollziehen zu können und weniger um es zu erleben.

Was ist sonst noch wissen müsst

erschienen im DuMont Buchverlag
Erscheinungsdatum: 18.07.2017
ISBN: 978-3-8321-6457-7
314 Seiten
Leseprobe
Film