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Was man von hier aus sehen kann – Mariana Leky

Ein Geburtstagsgeschenk. Ein wahres Geschenk dieses Buch.

Sollte es doch eigentlich ein anderes Buch werden, was ich bekommen sollte. Da sich die liebe Freundin aber unsicher war, ob ich es schon gelesen habe, ist es der Roman von Mariana Leky geworden.

Das Buch hat nicht nur mir gut gefallen, wie ihr weiter unten lesen könnt, sondern auch vielen anderen, sodass es verfilmt wurde und seit dem 29.12.22 im Kino läuft. Ob ich es mir anschauen werde? Definitiv nein. Ich habe so viele schöne Beschreibungen und Bilder der Charaktere im Kopf. Meine Vorstellung möchte ich mir gerne bewahren. Wer lieber schaut als liest, kommt beim Film aber bestimmt auch einiges an Stimmung mit, die Mariana Leky im Buch vermittelt.

Worum geht es?

Das Buch spielt in einem Dorf. Dreh- und Angelpunkt ist die alte Selma, die von einem Okapi träumt und damit Ängste, Geständnisse und Ereignisse hervorruft. Den Bewohnern und Bewohnerinnen ist klar, in den nächsten 24 Stunden stirbt einer von ihnen, so wie es immer ist, wenn Selma von einem Okapi träumt.

Ausgelöst durch den Traum, dringt die Verbindung der Menschen des Dorfes ihrer Wünsche, Sehnsüchte und Geheimnisse nach Außen.

Wie es mir gefallen hat

Was für ein schönes Buch. Ich habe das Lesen sehr genossen. Die Beschreibungen von Mariana Leky haben mich eintauchen lassen in das Leben von Selma, Luise, dem Optiker und den anderen Dorfbewohnern.

Besonders gefallen hat mir neben der Sprache der Bruch im Buch, als Luises Leben scheinbar im Zeitraffer verläuft. Es aus einer Aneinanderreihung von Ereignissen besteht, die sie erfährt. Die Ereignisse scheinen ihr aber keine besondere Bedeutung zu haben, da sie in Gedanken bei etwas ganz anderem ist. Es scheint, als ob nur protokolliert werden muss, was passiert um es nachvollziehen zu können und weniger um es zu erleben.

Was ist sonst noch wissen müsst

erschienen im DuMont Buchverlag
Erscheinungsdatum: 18.07.2017
ISBN: 978-3-8321-6457-7
314 Seiten
Leseprobe
Film

Carlos Ruiz Zafón – Der Schatten des Windes

Diese Buchempfehlung habe ich von Sonja bekommen. Ganz schnell hat sie in ihr großes Bücherregal gegriffen und mir dieses Buch ans Herz gedrückt. Ja, ich kann es gut verstehen, wieso sie es schon dreimal gelesen hat. Mir hat es auch sehr gut gefallen!

Meine ersten Gedanken zum Buch

Ein Buch eines spanischen Autors. Ob Sonja es sogar auf spanisch gelesen hat? Ich verbinde mit Spanien nicht viel. Ich bin selber noch nie auf spanischem Festland gewesen und habe mich in der Schule gegen das Wahlpflichtfach entschieden.

Darüber hinaus spielt das Buch im Barcelona der Franco-Ära. Oha, keine leichte Kost, dass kann doch nur einen gewissen Einschlag bekommen oder etwa nicht?

Worum geht es?

Das Buch erzählt vom Leben des Jungen Daniels, der von seinem Vater aufgezogen wird. Als sein Vater ihn zum „Friedhof der Vergessenen Bücher“ bringt, damit er sich ein Buch aussuchen kann, ändert sich sein Leben. Als er es in den Händen hält weiß er, dass das Buch ihn adoptiert hat. Auf Lebenszeit, so sein Vater, ist er verantwortlich dafür, dass das Buch weiterlebt. Dadurch, dass es gelesen wird, gerät es nicht in Vergessenheit. „Der Schatten des Windes“ vom Autor Julián Carax zieht Daniel in seinen Bann und er verschlingt es innerhalb einer Nacht. Beseelt vom Text des unbekannten Autors macht er es sich zum Ziel mehr über Carax zu erfahren und weitere Bücher zu lesen.

Dies wird zu einem schwierigen Unterfangen, denn ein Unbekannter macht die wenigen existierenden Exemplare der Romane ausfindig mit dem Ziel sie zu zerstören. Das Interesse für Carax ist bei Daniel geweckt. Er gerät in einen Strudel aus Ereignissen und versucht detektivisch das Geheimnis um den Roman aufzudecken.

Wie der erste Eindruck täuschen kann

Ein Buch über ein Buch, was zudem noch genau den selben Namen trägt. Die Realität des Jungen und des Romans scheinen zu verschwimmen. Der Gedanke gefällt mir, dass vorab eine Verbindung zu bestehen scheint. Dabei findet Daniel doch so zufällig zum Buch. Es ist aber letztendlich anders herum. Durch die Recherche verknüpft der Junge seine Lebensgeschichte mit der des unbekannten Autors Carax.

Die Idee, dass man als Leser eines Buches dafür sorgt, dass es immer weiterlebt finde ich schön. Dadurch, dass man es liest, Gedanken aufgreift, darüber spricht wird und bleibt es lebendig. Wenn man es fantastisch weiterspinnen möchte, kann ich die Bibliomanten-Reihe von Kai Meyer empfehlen.

Was mich gestört hat

Die harte Wendung im Buch hat mich erst sehr irritiert. Ich will nichts verraten, deswegen nur soviel: mir kam es zunächst platt vor. Gemeiner Ausdruck bei einem Roman, der mir ansonsten durchweg positiv im Gedächtnis bleibt und den ich auf den letzten 200 Seiten regelrecht geatmet habe.

Dadurch, dass mich das Buch zu diesem Zeitpunkt schon so gepackt hatte, habe ich die Wendung einfach im Lesefluss akzeptiert und als passend empfunden.

Der geschichtliche Zeitrahmen der Franco-Ära spielt zwar für das Setting eine Rolle, aber nicht in großem Maße.

Was ihr sonst noch wissen müsst

ISBN 3-518-45800-0
erschienen bei Suhrkamp
übersetzt von: Peter Schwaar
562 Seiten

George Orwell – 1984

Habt ihr auch Klassiker, die ihr schon immer einmal lesen wolltet, aber dann doch immer wieder bei Seite gelegt habt? 1984 ist bei mir eines dieser Bücher. Diesmal habe ich es gewagt und finde es wahnsinnig schade, dass ich es nicht schon früher getan habe.

Während ich das hier schreibe, habe ich das Gefühl, dass ich mit meinem Text dem Roman niemals gerecht werden kann. Dieses Thema beschäftigt mich immer wieder, seit ich nicht mehr studiere, denn seitdem habe ich mir nicht mehr die Zeit genommen, mich richtig tief in die klassischen Texte zu vergraben und daher immer das Gefühl, nur an der Oberfläche zu kratzen. Aber: 1984 funktioniert auch, wenn man sich nicht in Sekundärliteratur vergräbt und Details analysiert.

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