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Der Geist in der British Library – Ben Aaronovitch

Cover Der Geist in der British Library und andere Geschichten aus dem Folly von Ben Aaronovitch

Meine diesjährige Urlaubslektüre in unserem Scotland-Urlaub ist der Kurzgeschichten-Band von Ben Aaronovitch gewesen.

Bei einer abwechslungsreichen Reise sind in sich abgeschlossene Kurzgeschichten genau das Richtige. So konnte ich in mein liebgewonnenes Universum rund ums Folly abtauchen. Nicht zu tief, aber in kleinen Häppchen immer wieder.

Mir hat der kurzweilige Band Spaß, weil Aaronovitch seinen Fokus auch auf die Nebenrollen gelegt hat. Er gibt dazu noch einen Vorgeschmack auf Fortführung zu Handlungssträngen und Personen der Reihe.

Worum geht es in den Kurzgeschichten?

In diesem Band finden sich neben sechs Peter-Grant-Geschichten in Teil eins, vier Geschichten von Nebenfiguren der Flüsse-von-London-Reihe. Im Blog habe ich euch den dritten Teil der Reihe Ein Wispern unter Baker Street sowie Der Oktobermann bereits vorgestellt.

Die Kurzgeschichten werden vorab in zeitlichen Kontext der einzelnen Romane eingeordnet. Dies macht es einfacher einzuordnen, was die Peter & KollegInnen schon erlebt haben.

Neben wie der Titel schon verspricht Geistern in der British Library, Buchhändler attackierenden Büchern und einer etwas anderen Granny erlebt Peter spannende und unterhaltsame Fälle.

Seine Kollegen und Kolleginnen sowie andere Gestalten ergänzen den Band. Dazu gehört unter anderem ein Wiedersehen mit Vanessa Sommer zu Weihnachten und eine Detektivgeschichte mit Abigail.

Kürzer als Kurzgeschichten sind die drei „Momente“ die Nightingale, Reynolds und Tobias Winter erleben. Sie runden den Band ab.

Wer sollte es lesen?

Ich empfehle euch den Band, wenn ihr die Reihe bereits kennt. Wenn ihr ein Buch sucht, was ihr mal zur Seite legen könnt oder wenn ihr eine Zweitlektüre sucht mit der ihr für kurze Zeit ins Folly-Universum eintauchen könnt.

Ich bin mir sicher, dass ihr egal zu welcher Gelegenheit, Freude an diesem Band haben werdet. Viel Spaß beim Schmökern.

Was ihr sonst noch wissen müsst

erschienen im dtv Verlag
Erscheinungsdatum: 18.03.2021
ISBN: 978-3-423-21958-7
2. Auflage
224 Seiten
Originaltitel: Tales from the Folly
Übersetzt von Christine Blum
Leseprobe

Fürimmerhaus – Kai Meyer

Fürimmerhaus – das aktuellste Buch eines meiner Lieblingsautoren. Ich habe euch hier bereits einige Bücher von ihm vorgestellt:

Mit dem Fürimmerhaus hat Kai Meyer eine Geschichte geschrieben, die für sich steht. Sie hat für mich das Potential eine ganz neue Welt auf zustoßen über die man auf vielen Seiten lesen kann. Wer weiß, vielleicht greift er es demnächst noch auf?

Cover Fürimmerhaus von Kai Meyer erschienen im Sauerländer Verlag

Worum geht es?

Im Fürimmerhaus kommen Menschen an, die ihre Welt gerettet haben. Sie werden nach erfolgreicher Mission nicht mehr gebraucht und finden sich ohne Erinnerung an ihre Vergangenheit in den endlosen Korridoren und Sälen des Hauses wieder.

Als Carter als Neuankömmling im Fürimmerhaus strandet ist es anders als bei den vorherigen Helden und Heldinnen. Er erinnert sich zwar auch nicht, doch ist er der Meinung, dass er keine Welt gerettet hat. Zusammen mit seinen neu gefunden Gefährten durchstreift er das Fürimmerhaus. Auf der Suche nach einem Ausgang entgehen sie Gefahren und werden von Kreaturen verfolgt, deren Absichten unklar sind.

Wie es mir gefallen hat

Bei 379 Seiten Lesevergnügen waren mir die ersten 100 Seiten zu zäh. Mir war unklar wohin es führt und ähnlich wie die Helden und Heldinnen fühlte ich mich verloren.

Als die Truppe auf Galileus trifft bekommt die Geschichte für mich ein gutes Tempo.

Wendungen bei Figuren und Ereignissen sind überraschend und gut. Die Reise durch das ständig wachsende Fürimmerhaus ist spannend und auf den letzten 100 Seiten kann ich das Buch nicht aus der Hand legen.

Die Längen der anfänglichen Streifzüge durch das Haus stehen in Kontrast zur Komprimiertheit von sich entwickelnden Beziehungen. Die Erzählung kann man als anfänglich etwas ausufernderes Märchen bezeichnen. Ich finde es erfrischend, dass viele Erzählstränge, ob Vergangenheit oder Zukunft, offen bleiben. So bleibt mir Raum für meine eigene Fantasie.

Mein Tipp: Dran bleiben es lohnt sich trotz der anfänglichen Längen.

Was ihr sonst noch wissen müsst

ISBN: 3737358281
Verlag: Sauerländer
Erschienen: September 2021
379 Seiten
Leseprobe

Goldene Flammen – Leigh Bardugo

Buchcover Goldene Flammen von Leigh Bardugos Auftakt zur Grisha-Trilogie

Die Romane von Leigh Bardugo habe ich schon öfter in der Buchhandlung gesehen, aber nie zugegriffen. Noch eine Fantasyreihe anfangen, von einer weiteren Autorin mit einer weiteren spannenden Welt, wo ich doch sowieso schon soviel Auswahl habe. So ist es die Serie, die mich dazu gebracht hat, doch mit dem neuen Universum der magischen Grisha anzufangen.

Ja, eigentlich liest man erst die Bücher und schaut dann eine Serie. In diesem Fall hat mich die Serie auf den Geschmack gebracht.

Das Universum der Grisha

Das Waisenmädchen Alina ist Kartografin der ersten Armee. Zusammen mit Mal, mit dem sie im Waisenhaus aufgewachsen ist, macht sie sich auf den Weg die Schattenflur zu durchqueren. Auf dem Skiff, dem Gefährt was sie und andere Reisenden durch die gefährliche Einöde bringen soll, werden sie angegriffen. Aus unerklärlichen Gründen schafft es Alina der Gefahr zu entgehen. Sie rettet Mal und die Reisenden auf dem Skiff. Sie erfährt, dass sie eine Grisha ist. Um ihre Fähigkeiten kontrollieren zu lernen, bringt der mächtigste der Grisha, der nur der Dunkle genannt wird, sie nach Os Alta ins Trainingslager der Grisha. Das anfängliche Misstrauen dem Dunklen gegenüber legt sich. Hat er doch seine ganz besonderen Pläne von denen Alina noch nichts ahnt.

Wie es mir gefallen hat

Ich mag den Auftakt der Reihe aus verschiedenen Gründen.

Zuerst finde ich die Anlehnung an Russland und Osteuropa spannend. Das Reich der Zaren mit prächtigen Palästen, was im Gegensatz zu dem bodenständigen, derben normalen Volk steht. Ich kann es nicht erklären wieso, aber irgendwas zieht mich hin zu diesem Kulturenkreis. Irgendwann geht es bestimmt Richtung Osten. Dazu schreibe ich euch dann einen Reisebericht an anderer Stelle.

Den Mix aus Magie, Verbrechern und Stand der Technik finde ich sehr gelungen. Die Skiffs, Schiffe die durch den Sand der Schattenflur gleiten, geben einen Hauch von Steampunk, ohne Steam, da sie durch den magischen Wind der Grisha voran getrieben werden.

Die äußeren Gegebenheiten sind bestimmende Elemente. Die Machtverhältnisse der einzelnen Völker aus Shu Han, Ost- und West-Ravka und Fjerda einerseits und die Schattenflur als unbezwingbare Einöde mit den Volcra andererseits. Ich finde es spannend, dass zu dem klassischen Gut gegen Böse noch weitere Einflüsse hinzukommen, die so viele Möglichkeiten der Entwicklung der Geschichte bieten.

Grisha = Zauberer à la H. Potter?

Bustle schreibt:

Das beste magische Universum seit Harry Potter

Bustle

Ich habe bisher nur den ersten Teil gelesen und die erste Staffel der Serie geschaut. Wobei die Serie verschiedene Erzählungen aus dem Grishaverse verquickt, die im ersten Buch keine Rolle spielen. Ich finde, dass ein Vergleich mit Harry Potter nicht passt.

Die einzigen Gemeinsamkeiten sind, das Alina ähnlich wie Harry Potter auf eine Art Schule geht um ihre Fähigkeiten zu beherrschen und wie Harry eine besondere Rolle einnimmt. Wie Harry Voldemorts Angriff überlebt hat, hat auch Alina eine Fähigkeit sich gegen die Kreaturen der Volcra zustellen.

Die Art der Magie hingegen ist eine andere und auch die Umstände. Harry Potter spielt im Jetzt, die Grisha bewegen sich in einer Zeit die dem 19. Jahrhundert ähnelt. Die Magie ist Teil der Realität im Leigh Bardugos Romanen während sie bei Harry Potter als Parallelwelt existiert.

Was die beide vereint ist, dass es sehr gute Fantasyerzählungen sind. Ob und inwiefern die Romane in einer Liga spielen, vermag ich aber erst zu beurteilen, wenn ich die Reihe abgeschlossen habe. Ihr werdet also von mir lesen.

Was ihr sonst noch wissen müsst

Autorin: Leigh Bardugo
Übersetzt von: Henning Ahrens
Originaltitel: Shadow and Bone
ISBN: 978-3-426-52444-2
Verlag: Knaur TB
Erschienen: 02.03.2020
352 Seiten
Leseprobe