Wir hatten uns im Vorfeld dazu entschieden, unsere Reise noch um einen Tag zu verlängern. Eigentlich wäre es von Monterey direkt zum Flughafen gegangen. Wir wollten einen krönenden Abschluss in San Francisco haben und zudem ist es deutlich entspannter, wenn man eine bekannte „kurze“ Strecke zum Flughafen zurücklegen muss.
Im ersten Beitrag über San Francisco habt ihr schon ein wenig von diesem „letzten Tag“ erfahren. Wir sind früh in Monterey aufgebrochen, damit Sonja noch möglichst viel von San Francisco sehen konnte. Für den Fall, dass ihr auch mal mit Zeitdruck in San Francisco unterwegs sein solltet, hier unsere Stops:
Golden Gate Bridge – diesmal nicht von Crissy Field aus, sondern direkt vom südlichen Ende der Brücke aus.
Painted Laidies – die liegen einfach günstig und die Parkplatzsituation macht es zu einem schnellen Ziel.
Fishermans Wharf und Pier 39 – Souvenirs kaufen und Seelöwen beobachten. Am Cable Car war diesmal die Schlange leider unfassbar lang, so dass Sonja schweren Herzens darauf verzichten musste.
Coit Tower + Greenwich Steps – diesmal haben wir oben geparkt und sind die Treppen runter gegangen. Ein Armutszeugnis für unsere Fitness, aber auch beim zweiten Mal beeindruckend schön.
Endlich L.A. oder so ähnlich. Nach dem Frühstück in Palm Springs machten wir uns direkt auf den Weg nach Los Angeles. Man hört sehr oft, dass die Leute mit Los Angeles nicht warm werden, enttäuscht sind oder es ganz von der Reiseroute streichen würden.
Vieles davon kann ich nach unserem Besuch dort nachvollziehen, aber L.A. hat auch seine schönen Seiten. Wir sind nicht erst zum Hotel gefahren (das lag in Anaheim), sondern haben uns direkt auf den Weg zum Griffith Observatorium gemacht. Für Los Angeles hatten wir uns im Vorfeld nicht so viele „Must Sees“ rausgesucht, aber die Sternwarte war eines davon. Wie bei vielen der Sehenswürdigkeiten gilt auch hier: wer früh da ist, kriegt nen guten Parkplatz. Von der Anhöhe auf der das Observatorium steht, habt ihr einen guten Blick sowohl auf das Hollywood-Sign auf der einen, als auch auf LA auf der anderen Seite.
Das Griffith Observatory selbst ist mehr als sehenswert. Die Ausstellung im Inneren ist sehr interessant und auch für Kinder schön gemacht – es gibt viel zu sehen und auszuprobieren und das ganz ohne Eintrittskosten.
Von der Sternwarte aus sind wir noch durch die Stadt gefahren – Beverly Hills und Sunset Strip, Mulholland Drive. Was man eben so kennt und sehen möchte.
Der zweite Tag in L.A.
Für den zweiten Tag hatten wir uns vorgenommen, den Sunset Strip etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Im nachhinein muss ich sagen: total unspektakulär! Auf dem Bildschirm wirkt das immer irgendwie größer, glamouröser und sauberer. Stattdessen ist es klein, voll, dreckig und ich war in permanenter Sorge um meinen Rucksack.
Das ändert natürlich nichts daran, dass es Spaß macht, Sterne von Künstlern zu finden, die man gut findet. 🙂 An diesem Tag versuchten wir auch, dem Hollywood-Sign noch ein Stückchen näher zu kommen. Zwar kommt man nicht wirklich ran, aber die Fahrt durch die Hollywood Hills alleine ist schon lohnenswert. Hier findet man sehr urige kleine Häuschen, aber auch richtige Prachtbauten – traumhaft schön.
Venice Beach
Für den nächsten Tag war die Weiterreise nach Santa Barbara geplant und wir wollten vorher noch die beiden letzten Punkte auf unserer Liste abarbeiten: Venice Beach und Santa Monica Pier. Venice Beach hat uns tatsächlich umgehauen – viel Straßenkunst, kleine Bars und Boutiquen und natürlich das richtige Strandfeeling rund um den Muscle Beach.
Santa Monica Pier
Von Venice ging es weiter Richtung Norden: nächster Stop Santa Monica Pier. Funfact: hier entdeckten wir in einer kleinen Seitenstraße den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund.
Der Santa Monica Pier gehört ebenfalls zu den Orten, die durch Film und Fernsehn eine internationale Berühmtheit erlangt haben. Am Kopf des Piers findet sich der berühmte Jahrmarkt. Wir haben keine Fahrgeschäfte genutzt, aber sind zumindest über den Pier geschlendert.
Vom Pier aus hat man einen wunderschönen Blick auf den Strand und kann Flugzeuge beobachten, die vom Pazifik kommend in Los Angeles landen.
Cliffhanger mag ich gar nicht, also spanne ich euch nicht lange auf die Folter und erzähle euch heute, wie unsere Reise ihren Tiefpunkt erreichte.
Wir ließen San Francisco hinter uns und folgen dem Highway 101 Richtung Süden. Nach unserem Einkauf im Walmart hatte ich mich zum ersten Mal hinters Steuer gesetzt und war, als die erste Aufregung hinter diesem fremden Lenkrad verflogen war, begeistert vom Autofahren in den USA. Alles so schön langsam und rücksichtsvoll – genau meine Art des Fahrens. Wir kamen durch die kleine Stadt Gilroy und wechselten dort auf die 152 Richtung Osten. Kalifornien zeigt sich hier von seiner ländlichen Seite: endlose Felder, endlose Straßen, kleine Dörfer und immer wieder spektakuläre Ausblicke.
So war das nicht geplant II
Östlich vom San Luis Reservoir traf es uns dann: das Auto machte „komische Geräusche“. Ein rythmisches „Flapp, Flapp, Flapp“ verhieß nichts Gutes. So war es dann auch: vom linken hinteren Reifen hatte sich ein großes Stück Gummi gelöst, das immer wieder von unten gegen den Wagen schlug. Es war bereits Nachmittag und wir hatten bis Oakhurst noch ca. 100 Meilen vor uns – das sollte doch selbst mit Reifenwechsel kein Problem sein. Dachten wir.