Schlagwort-Archive: Japanisch

Japanischer Käsekuchen

Für die herzhaften Typen unter euch gab es ja bereits das Ramen-Rezept und das Rezept für Okonomiyaki, die japanische Pizza. Beides sehr lecker! Falls ihr eher etwas Süßes bevorzugt und zur Vervollständigung eines Menus gibt es heute das Rezept für japanischen Käsekuchen, um den es eine Zeit lang einen richtigen Hype gab.

Japanischer Käsekuchen hat eine ganz andere Konsistenz als der herkömmliche Käsekuchen. Er wird ohne Boden gebacken und ist fluffig und weich und hat daher Ähnlichkeiten mit einem Schwamm, Baumwolle oder Zuckerwatte, weshalb er auch Cotton-Cheesecake genannt wird. Zudem wird er wie Soufflés im Wasserbad gebacken und ist tatsächlich eher ein Soufflé, aber wirklich sehr köstlich!

Es gibt zahlreiche Rezepte für den Soufflé-ähnlichen japanischen Käsekuchen. Manche sind mit Maismehl, Zucker, Butter und Sahne, aber eigentlich braucht man nur drei Zutaten, nämlich Eier, Frischkäse und weiße Schokolade.

Für eine Springform mit einem Durchmesser von 18cm braucht man folgende Zutaten:

  • 3 Eier
  • 120g Frischkäse
  • 120g weiße Schokolade

Wenn ihr einen größeren Kuchen backen wollt, müsst ihr die Zutaten nur hochrechnen.

Zubereitung:

  1. Das Eiweiß vom Eigelb trennen und das Eigelb in den Kühlschrank stellen
  2. Die Schokolade in kleine Stücke brechen und in einer Metallschüssel über dem heißen Wasserbad schmelzen. Wenn die Schokolade geschmolzen ist, kann man sie zum Abkühlen beiseite stellen
  3. Das Eiweiß sehr steif schlagen
  4. In einer sauberen Schüssel die geschmolzene Schokolade mit dem Frischkäse vermischen und anschließend die Eigelbe unterrühren
  5. Vorsichtig den Eischnee unter die Creme heben
  6. Eine Springform mit Backpapier auslegen (auch an den Rand der Springform )
  7. Den Teig in die Springform füllen und die Springform einige Male aus geringer Höhe auf die Arbeitsplatte fallen lassen, sodass Luftbläschen entweichen können
  8. Springform in ein tiefes Backblech stellen und dieses mit Wasser füllen (es reicht, wenn der Fuß der Springform bedeckt ist)
  9. Den japanischen Käsekuchen 15 Minuten bei 170 Grad backen
  10. Die Temperatur herunter stellen und den Kuchen weitere 15 Minuten bei 160 Grad backen. Anschließend den Kuchen 15 Minuten im ausgeschalteten Backofen mit geschlossener Tür durchziehen lassen
  11. Den Kuchen aus dem Ofen nehmen und in seiner Form vollständig auskühlen lassen und dann mit Puderzucker bestäuben

Wie bei Soufflés kann es euch passieren, dass der Kuchen nicht ganz aufgeht bzw. wieder zusammensackt, dem Geschmack tut das allerdings keinen Abbruch! Den Kuchen kann man hervorragend als Dessert mit verschiedenen Früchten servieren oder einfach so vernaschen. Er zergeht wirklich wie Watte auf der Zunge!

Japanischer Käsekuchen

Stevan Paul – Meine Japanische Küche

„Meine Japanische Küche“ von Stevan Paul war eine meiner Buchmesseentdeckungen und ist noch vor Weihnachten bei mir eingezogen. Das Cover verspricht „Rezepte für jeden Tag“ – etwas, was man normalerweise nicht mit der japanischen Küche verbindet. Hier erfahrt ihr, ob der Inhalt hält, was der Titel verspricht.

Cover "Meine Japanische Küche" - Stevan Paul

Optisch macht das Buch eine Menge her: Die Buchdeckel sehen aus, als wären sie aus hellem Holz und in großen glänzenden Kanji ist „日本“ (Nihon – Japan) auf das Cover gedruckt. Das Schmuckstück ist dazu noch offen gebunden –  nicht nur ein Hingucker im Regal, sondern total praktisch, weil es nicht wieder zuklappt, wenn man ein Rezept vom Anfang oder Ende kochen will…

Aufbau

Das Kochbuch ist sehr übersichtlich gegliedert:

  • Vorwort
  • Warenkunde
  • Dashi, Miso & Ramen-Nudelsuppen
  • Sushi & Sashimi
  • Tempura
  • Der japanische Grill
  • Izayaka & Familienküche
  • Japan Vegetarisch
  • Süßes Japan
  • Sake & Co
  • Register

Im Vorwort erklärt der Autor nicht nur, warum er ein japanisches Kochbuch schreiben wollte, sondern auch, wie dieses Buch konzipiert wurde. Es geht um einfache Rezepte mit Zutaten, die man auch im deutschen Supermarkt bekommt, ohne auf das „Japanische“ zu verzichten.
Der Blick in die Warenkunde bestätigt dies – zwar gibt es eine Reihe „japanischer“ Zutaten, aber das meiste ist problemlos erhältlich. Wenn es doch mal etwas spezieller wird, bietet Stevan Paul einfache Möglichkeiten, wie man die Zutaten ersetzen oder selbst herstellen kann. Ein großer Einkaufsbummel vor dem Kochen ist nicht nötig, aber ein Besuch im japanischen Supermarkt lohnt sich natürlich trotzdem immer.

Rezepte

Die Rezepte sind in verschiedene Themengruppen eingeteilt; auf den ersten Blick wird klar, dass die japanische Küche so viel mehr als Sushi bietet. Jedes Rezept beginnt mit einer kleinen Einleitung, in der der Leser etwas mehr über diese Art Gericht erfährt und zugleich Hinweise zu Variationsmöglichkeiten erhält. Die Arbeitsanweisungen sind im Fließtext geschrieben, ohne dass es unübersichtlich wird. Im Gegenteil, alle im Buch enthaltenen Texte sind toll geschrieben. Die Rezepte sind eine gute Mischung aus bereits berühmten Klassikern und hier eher unbekannten Gerichten, so kann hier wirklich jeder etwas entdecken, was ihm schmeckt. Zwischen den einzelnen Themenblöcken gibt es meist zwei Seiten Bilder und Texte, die etwas mehr über Japan und seine Esskultur erläutern. Die Passagen sind so schön geschrieben, dass es eine Freude ist sie zu lesen, auch wenn die Textblöcke für ein Kochbuch erstmal massiv wirken. Der Ausdruck „textreich“ trifft hier deutlich besser zu, als der Begriff „textlastig“.

Was ich über das „Meine Japanische Küche“ denke

Ich bin tatsächlich begeistert von der Vielfalt der Rezepte und der leichten Zubereitung. Ich gehöre zu den Menschen, die kein Sushi, aber trotzdem gerne japanisch essen und in diesem Kochbuch finde ich jede Menge Anregungen und neue Lieblingsrezepte. Besonders die Alltagsgerichte haben es mir angetan, da man sie hervorragend auch unter der Woche zubereiten kann und ich eh immer auf der Suche nach Innovationen für das alltägliche Abendessen bin.

Noch gar nicht erwähnt habe ich die tollen Fotos, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen; doch mal ehrlich, was wäre ein Kochbuch ohne traumhafte Fotografien?

Solltet ihr das Kochbuch kaufen?

Wenn ihr „Meine Japanische Küche“ in einer Buchhandlung stehen seht, solltet ihr unbedingt einen Blick hineinwerfen. Besonders diejenigen, die gerne mehr japanisch kochen würden, aber keine Lust darauf haben aus dem  Kochen eine Wissenschaft zu machen. Nachdem ihr einmal durchgeblättert habt, werdet ihr keinerlei Zweifel mehr haben und zuschlagen!

Was ihr sonst noch wissen müsst

Titel: „Meine Japanische Küche“
Autor: Stevan Paul – werft unbedingt einen Blick auf seine Website!
ISBN: 978-3-881-17951-5
Verlag: Hölker Verlag
Erschienen: 17. August 2017

Okonomiyaki – お好み焼き

Ich werde immer ein wenig ungläubig angeschaut, wenn ich erzähle, dass ich kein Sushi mag. Wie kann man kein Sushi mögen?! Als Quasi-Japanologin?! Ein Skandal! Ich mag dafür andere Dinge der japanischen Küche: Gyoza zum Beispiel oder eben Okonomiyaki!

Okonomiyaki ist tatsächlich etwas, was man nur schwer „nicht mögen“ kann, denn immerhin bedeutet der Name so viel wie: braten was man mag. Ich habe es zum ersten Mal bei meiner japanischen Tandempartnerin gegessen und habe es seit dem etliche Male selbst zubereitet.

Okonomiyaki mit Stäbchen

Zutaten für 2 Personen

  • 150g Mehl (es gibt auch spezielles Okonomiyaki-Mehl, darauf verzichte ich aber meistens)
  • 2-3 Blätter Spitzkohl
  • 2 Eier
  • Wasser
  • Katsuobushi 鰹節
  • geraspelte Aonori 青海苔
  • Okonomiyaki-Sauce お好み焼きソース
  • Mayonaise
  • Was auch immer ihr „braten wollt“

Ich liebe sie mit Speck, Zwiebeln, Champignons, Erbsen und Mais; denkbar sind aber auch Meeresfrüchte, Fisch, Hähnchenbrust, Zucchini, Zuckerschoten … der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Zum Braten nutze ich eine 24cm Pfanne, weil das für mich praktisch und einfach ist; es ist aber auch möglich eine Tischpfanne oder einen heißen Stein zu nutzen.

Wie macht man Okonomiyaki?

Ich bereite sie so zu, wie es mir meine Tandempartnerin erklärt hat; es gibt aber verschiedene Stile, je nachdem in welcher Gegend man Okonomiyaki isst. Wundert euch also nicht, wenn ihr unterschiedliche Rezepte findet.

Zunächst vermengt ihr das Mehl mit den Eiern und so viel Wasser, dass ein dickflüssiger Teig entsteht. Die Spitzkohlblätter schneidet ihr in dünne Streifen und rührt sie unter die Teigmasse.

Als nächstes werden die Zutaten, die man in seinem Okonomiyaki haben möchte angebraten und anschließend die Teigmasse darüber verteilt. Ich benutze einen Deckel, damit die Oberseite auch fest wird und das Wenden leichter fällt – das Auge isst schließlich mit! Wenn sich der Fladen leicht vom Boden lösen lässt, wird er gedreht, damit auch die andere Seite eine schöne Bräunung bekommt; in dieser Phase lasse ich den Deckel weg.

Wenn auch die zweite Seite fertig ist, wird angerichtet: der „Pfannkuchen“ wird auf einen Teller gelegt, mit den Algenraspeln (Aonori) und den Bonitoflocken (Katsuobushi) bestreut und mit Mayonaise und Okonomiyaki-Sauce dekoriert.

Guten Appetit!

Wo bekomme ich die Zutaten her?

Ich kaufe die Sauce, Algen und Fischflocken bei Shochiku in Düsseldorf und habe die Erfahrung gemacht, dass man die Zutaten nicht in jedem Asia-Shop findet. Schaut am besten, dass explizit japanische Produkte angeboten werden.