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Podcast-Empfehlung: Reisen Reisen

Leider schaffe ich es nicht, so viele Podcasts zu hören wie andere, aber einen Podcast höre ich gerne und regelmäßig und zwar „Reisen Reisen – der Podcast mit Jochen Schliemann und Michael Dietz“.

Wer?

Michael Dietz kennen einige als Moderator aus dem Radio oder Fernsehen (1Live, WDR2, Aktuelle Stunde) und Jochen Schliemann ist vielleicht einigen als Autor oder Reporter bekannt. Die beiden haben schon sehr viele Länder und Orte bereist und sie haben daher enorm viel zu erzählen. Sie erzählen lustig, authentisch und ergänzen sich prima. Sie gehen auch immer auf das Kulinarische des jeweiligen Landes ein, was ich sehr sympathisch finde.

Was sonst noch wichtig ist

In jeder Folge wird ein anderes Land, eine andere Region oder eine andere Stadt besprochen. Die Folgen sind alle in sich abgeschlossen, so dass man beim Hören keine bestimmte Reihenfolge einhalten muss. Man kann einfach die Folgen zu den Ländern und Regionen hören, die einen interessieren, wo man schon einmal war oder man gerne einmal hin möchte. Oder man hört sich einfach alle Folgen an, denn den beiden kann man wirklich gut zuhören.

2020 wären wir ja eigentlich (wenn da große C. nicht gekommen wäre) nach Japan geflogen. Wir wollten uns auf Tokio und Kyoto konzentrieren und ich habe im Vorfeld (als Vorbereitung auf die Reise) gleich mehrmals die Podcastfolgen zu Tokio und Kyoto gehört und mich riesig auf die Reise gefreut. Die Folgen zu Kalifornien habe ich erst nach unserer Kalifornien-Rundreise im Jahr 2018 gehört und auch das war total schön. Einige empfohlene Orte haben wir besucht und andere sind auf die Liste für den nächsten Roadtrip (irgendwann)gewandert.

Ab und zu gibt es Spezial-Folgen von Reisen Reisen, in denen ein Gast über seine Reiseerfahrungen und -erlebnisse spricht. So gibt es z.B. eine Folge mit Ingo Donot, der über seine Tourerlebnisse spricht. Außerdem gibt es eine Folge mit Farin Urlaub, der Anekdoten über seinen Lieblingskontinent Afrika erzählt und von gefährlichen Begegnungen berichtet und dem man einfach total gut zuhören kann, wenn er seine Geschichten erzählt. Es gibt auch eine Folge mit Jürgen Domian, in der er von seiner Liebe zu Lappland berichtet und erzählt, dass er einige Zeit in vollkommener Einsamkeit in Lappland verbracht hat. Das hat mich wirklich sehr beeindruckt.

Es gibt mittlerweile mehr als 100 Folgen. Jede Folge dauert ca. eine Stunde und es gibt meistens alle zwei Wochen eine neue Folge.

Wer sollte den Podcast „Reisen Reisen“ hören?

Der Podcast ist eigentlich ein Muss für alle, die gerne reisen, aber auch für diejenigen, die nur gedanklich in ein anderes Land eintauchen wollten. Auch für Leute, die gerne Heimaturlaub machen ist der Podcast zu empfehlen, da es auch viele Folgen zu Städten und Regionen in Deutschland gibt. Ihr merkt, eigentlich ist der Podcast für alle etwas.

Wo könnt ihr „Reisen Reisen“ hören?

Ihr findet den Podcast überall dort, wo es Podcasts gibt, also mit einem beliebigen Client bei Apple Podcasts, bei Spotify, Deezer und Youtube. Alle Folgen könnt ihr auch auf der Website hören, da gibt es dann auch immer schöne Bilder zu sehen. Schöne Bilder von den Reisen der beiden könnt ihr auch bei Facebook oder auf der Instagram-Seite von Reisen Reisen finden. Dort werdet ihr auch immer auf dem Laufenden gehalten 🙂

5 Gründe, warum ihr „The Serpent“ unbedingt schauen solltet

Im Moment tue ich mich eher schwer mit neuen Serien. Es ist etwas, was ich immer dann bei mir beobachte, wenn das Angebot an etwas zu groß wird. Früher habe ich mir bei den Serienjunkies die Ankündigungen zu jeder Serie angeschaut, den Teaser durchgelesen und dann entschieden, nach welchen Serien ich Ausschau halten möchte. Irgendwann wurde mir das zu viel und heute sitze ich oft uninspiriert vor einem Streamingdienst und klicke mich durch Unmengen an Zeug, das mich schon von der Prämisse her niemals interessieren wird.

Umso überraschter war ich von The Serpent/Die Schlange, das ich aufgrund einer Kollegenempfehlung testete – ich war sofort begeistert. Es geht um einen realen Serienmörder, der in den 1970er Jahren in Südostasien Touristen ermordet hat.

1. Die Spannung

Die Spannung alleine ist Grund, The Serpent zu schauen. Ich saß fassungslos auf der Couch und war hin und her gerissen zwischen Neugierde und Angst. Die Angst wird nicht durch Splattereffekte oder Gore-Szenen erzeugt, sondern ergibt sich einzig aus der Geschichte.

2. Die Schauspieler

Für mich waren die Schauspieler allesamt unbekannt, obwohl ein zweiter Blick in die Cast-Liste zeigt, dass man einige der Schauspieler schon einmal gesehen haben könnte. Als kleiner Bonus sehen die Schauspieler ihren realen Vorbildern auch noch ziemlich ähnlich.

3. Die Zeit

The Serpent spielt in den 70ern – das hat nicht nur Einfluss auf die Ausstattung und den Look, sondern auch auch auf die Geschichte. Wege sind weit, man geht auf die Post und stellt Checks aus.

4. Das Kontrastprogramm

Streng genommen könnte ich das noch unter Punkt 3 zusammenfassen, ich fand es aber so angenehm, dass ich es extra erwähnen möchte. In der Serie spielen immer wieder Rucksacktouristen eine Rolle – Rucksacktouristen, die tatsächlich einige Mühen auf sich nehmen, um nach Südostasien zu kommen. Es ist schmutzig, es ist heiß – es gibt gar keine pseudoauthentischen Insta-Bilder. Ich hätte nie gedacht, wie erfrischend das sein kann.

5. Die Charaktere

Ein Punkt, der in meinen „Fünf Gründen“ immer wieder auftaucht. Charaktere sind aber auch in jeder Geschichte essenziell. Bei The Serpent gefallen mir die Charaktere – obwohl es überdurchschnittlich viele Unsympathen gibt.

Fazit

The Serpent war für mich die Überraschung des Jahres. Vor der Empfehlung durch meine Kollegin hatte ich das Titelbild bereits einige Male bei Netflix gesehen, aber es hat mich eher abgeschreckt als angesprochen. Ich bin froh, dass ich mich doch habe überzeugen lassen – so wurde ich acht Folgen lang hervorragend unterhalten.

Zugreisen mit Kind

Wieso Zugreisen?

Es gibt viele Gründe, eine Zugreise zu machen.

An erster Stelle steht für mich der Nachhaltigkeitsgedanke. Ich beschäftige mich mit dem Thema, meinen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Dabei ist der Verzicht auf Flugreisen naheliegend. Ich bin mir bewusst, dass dies nur ein Teil des Ganzen ist, ich arbeite an vielen Punkten in meinem Leben daran. Dazu gehören unverpacktes Einkaufen, Reduktion/Verzicht auf tierische Produkte, regionales Einkaufen, Wiederverwertung, Ausleihen etc. Wer sich für meine Erfahrung mit dem Thema „Plastikfrei“ interessiert, wird auf unserem Blog zu verschiedenen Themen fündig: Buchempfehlungen, Menstruationsunterwäsche, etc.

Aber zurück zum Zugreisen.

Zugreisen sind…

… nachhaltig.
… entspannt.
… erlebnisreich.

Die wichtigsten Tipps

Damit ihr genauso wie ich überzeugt werdet vom Reisen mit dem Zug, habe ich hier für euch ein paar Tipps zusammengestellt:

Reiseziel

Das Reiseziel sollte nicht zu weit oder kompliziert zu erreichen sein. Das heißt für mich, zehn Stunden Fahrtzeit sind lang und mehr als drei Umstiege werden unentspannt. Dadurch kommen ein paar klassische Flugreiseziele nicht in Frage. Klar, die Reichweite mit dem Zug ist kürzer. Ich bin aber der Meinung, dass es noch genügend interessante Orte zu entdecken gibt, die in diesem Rahmen möglich sind. Auf der Übersicht des Streckennetzes in Deutschland lässt sich schon das ein oder andere Ziel ausmachen, das vom nahe gelegenen Fernbahnhof als Direktverbindung zur erreichen ist.

Bei Berücksichtigung von Nachtzügen erweitert sich die Reichweite und natürlich auch der Abenteuerfaktor.

Wir haben uns bei unserer ersten langen Zugreise mit Kind für das Ziel Hiddensee und Binz auf Rügen entschieden. Hiddensee haben wir ab Stralsund mit der Fähre erreicht. Im Anschluss haben wir eine gute Woche in Binz auf Rügen verbracht – per Direktverbindung ab Düsseldorf mit dem ICE gut erreichbar.

Hiddensee
Südstrand, Binz

Bahncard

Eine BahnCard25 lohnt sich für die meisten Reisen. Am besten zum Ende der Laufzeit kündigen und bei nächster Reiseplanung neu beantragen. Meist ist es ja so, dass man nicht genau zum Auslaufdatum wieder verreist. Mit der Partner-BahnCard reist die zweite Person auch günstiger mit.

Kinder unter sechs Jahren reisen sogar kostenfrei.

Verbindung

Ich wähle bei Zugreisen generell Verbindungen mit großzügigen Umsteigezeiten. Ich finde, die Reise soll trotz Urlaubsgepäck angenehm sein. Ich bin davon überzeugt, dass man von einer Stunde mehr Reisezeit mehr hat, als wenn man 45 Minuten früher aber gestresst am Urlaubsort ankommt.

Bei der Buchung der Tickets solltet ihr beachten, wie weit die Gehstrecken sind und wo sich eure Sitzplätze befinden. Mit Buggy, Rucksack und Kind im Schlepptau läuft es sich einfacher über den Bahnsteig als durch einen Zuggang. Wer richtig steht, hat weniger Reisestress.

Das Tolle an einer Zugreise ist, dass sich bei guter Planung alle direkt zurück lehnen können. Keine Staus, kein Autobahnstress, kein Warten in Flughafenhallen – einfach unterwegs sein und die Welt durchs Fenster beobachten.

Packen

Seid mal ehrlich: Wie viel von dem, was ihr in euren Koffer packt und zum Flughafen rollt, benötigt ihr wirklich im Urlaub? Nur um die Auswahl zu haben noch ein Paar Schuhe oder weil man sich nicht entscheiden kann, doch zwei Kleider, Föhn, etc.

Ich finde, dass es sich einfacher mit leichterem Gepäck reist. Dies trifft vor allem zu, wenn man womöglich Strecken zum Bahnhof zu Fuß zurücklegen muss oder mehre Umstiege zu bewältigen hat. Weniger einpacken, schleppen, auspacken und waschen wenn man wieder zu hause ist.

Ich habe eine Liste mit allen Dingen, die wir benötigen. Diese kann beliebig angepasst werden, ob es auf Bergtour geht oder ein Strandurlaub ansteht. Bei Reisen mit Kind kann die Liste auch flexibel angepasst werden. Ist der Babybrei als Verpflegung nicht mehr notwendig, wird zukünftig aber der Wasserball gebraucht.

Ich habe für unsere zweiwöchige Reise nach Rügen und Hiddensee bewusst Waschtage eingeplant und so Gepäck eingespart. Waschen ist praktisch, kommt aber auch nur in einer Ferienwohnung in Frage.

Was die Spielsachen betrifft, habe ich überlegt welches Spielzeug sich vielfältig einsetzen lässt und platzsparend ist. Stapelbecher sind auch als Wasser- und Sandspielzeug nutzbar, die Duplosteine lassen sich gut verstauen.

Macht euch beim Packen bewusst, was ihr während der Reise griffbereit haben müsst. So müsst ihr nicht alles auspacken und bei vollem Abteil durch eure Sachen wühlen.

Ich finde es am einfachsten mit großen Rucksäcken zu reisen. Wir haben unseren Kinderwagen dabei und dann hat jeder noch eine Hand für Kind und Kinderwagen frei.

Überlegt euch, was ihr auch am Reiseziel oder unterwegs kaufen könnt. Wir haben die erste Ladung Windeln erst bei Ankunft gekauft, genauso wie Gläschen und Feuchttücher.

Im Zug

Bei Zugreisen mit Kind bietet sich ein Kleinkind oder Familienabteil an. Kombiniert mit einer Familienreservierung für fünf Personen hat man seine zusammenhängenden Plätze sicher und kann sich beim Spielen mit Duplosteinen und leckerem Proviant gemütlich zurück lehnen. Die Reservierung lohnt sich auch, wenn man weniger Plätze benötigt. Im Zweifel bietet man den Platz Mitreisenden an, die sich aber darauf einstellen müssen, Rücksicht auf die Bedürfnisse der mitreisenden Kinder zu nehmen. Wie ich finde ein guter Kompromiss, wenn man dafür ein Plätzchen im Zug ergattern konnte.

Die Familienabteile liegen zusammen in unmittelbarer Nähe zu Ein- und Ausstieg. Buggy und Gepäck müssen so nicht weit transportiert werden und beim Aussteigen kann man in Ruhe alles zusammenpacken und die Kinder erst wenn alles fertig ist aus dem Abteil holen.

Schlafendes Kind im Zug

Neben Spielen im Abteil ist es für Kinder und auch Erwachsene toll, sich zu bewegen. Reisebremsen durch Rastplatzstopps fallen weg, die Toilette ist immer greifbar. Im Zug lernt man andere Kinder kennen und kann auf Entdeckungstour gehen.

Angekommen

Am Reiseziel angekommen muss man zur Unterkunft gelangen. Ist das Reisegepäck in der Bahn noch praktisch gewesen, stellt es sich in Bussen oder Straßenbahn als unpraktisch heraus. Entweder ihr achtet bei der Reiseplanung darauf eine Unterkunft zu wählen in der ihr nur kurze Fahrstrecken habt oder sogar laufen könnt.

Stralsund, mit Gepäck und Kinderwagen zu Fuß zur Unterkunft

Am Urlaubsort seid ihr gebunden an die öffentlichen Verkehrsmittel oder leiht euch ein Fahrrad. Mit kleinem Kind sind Autofahrten in der Regel tückisch Falls das Kind einschläft, wird die Nacht zum Tag. Insofern hat ein auto-freier Urlaub auch seine Vorteile 😉

Meine nächste Zugreise

Ist noch nicht geplant, steht aber in den Startlöchern. Warum nicht mal einen Zoo aussuchen und daraus einen Städtetrip machen? Nach Hannover, Leipzig oder über die Grenze in die Niederlande?

Ich werde euch berichten. Ihr mir jetzt sicherlich auch.