„Meine Japanische Küche“ von Stevan Paul war eine meiner Buchmesseentdeckungen und ist noch vor Weihnachten bei mir eingezogen. Das Cover verspricht „Rezepte für jeden Tag“ – etwas, was man normalerweise nicht mit der japanischen Küche verbindet. Hier erfahrt ihr, ob der Inhalt hält, was der Titel verspricht.
Optisch macht das Buch eine Menge her: Die Buchdeckel sehen aus, als wären sie aus hellem Holz und in großen glänzenden Kanji ist „日本“ (Nihon – Japan) auf das Cover gedruckt. Das Schmuckstück ist dazu noch offen gebunden – nicht nur ein Hingucker im Regal, sondern total praktisch, weil es nicht wieder zuklappt, wenn man ein Rezept vom Anfang oder Ende kochen will…
Aufbau
Das Kochbuch ist sehr übersichtlich gegliedert:
- Vorwort
- Warenkunde
- Dashi, Miso & Ramen-Nudelsuppen
- Sushi & Sashimi
- Tempura
- Der japanische Grill
- Izayaka & Familienküche
- Japan Vegetarisch
- Süßes Japan
- Sake & Co
- Register
Im Vorwort erklärt der Autor nicht nur, warum er ein japanisches Kochbuch schreiben wollte, sondern auch, wie dieses Buch konzipiert wurde. Es geht um einfache Rezepte mit Zutaten, die man auch im deutschen Supermarkt bekommt, ohne auf das „Japanische“ zu verzichten.
Der Blick in die Warenkunde bestätigt dies – zwar gibt es eine Reihe „japanischer“ Zutaten, aber das meiste ist problemlos erhältlich. Wenn es doch mal etwas spezieller wird, bietet Stevan Paul einfache Möglichkeiten, wie man die Zutaten ersetzen oder selbst herstellen kann. Ein großer Einkaufsbummel vor dem Kochen ist nicht nötig, aber ein Besuch im japanischen Supermarkt lohnt sich natürlich trotzdem immer.
Rezepte
Die Rezepte sind in verschiedene Themengruppen eingeteilt; auf den ersten Blick wird klar, dass die japanische Küche so viel mehr als Sushi bietet. Jedes Rezept beginnt mit einer kleinen Einleitung, in der der Leser etwas mehr über diese Art Gericht erfährt und zugleich Hinweise zu Variationsmöglichkeiten erhält. Die Arbeitsanweisungen sind im Fließtext geschrieben, ohne dass es unübersichtlich wird. Im Gegenteil, alle im Buch enthaltenen Texte sind toll geschrieben. Die Rezepte sind eine gute Mischung aus bereits berühmten Klassikern und hier eher unbekannten Gerichten, so kann hier wirklich jeder etwas entdecken, was ihm schmeckt. Zwischen den einzelnen Themenblöcken gibt es meist zwei Seiten Bilder und Texte, die etwas mehr über Japan und seine Esskultur erläutern. Die Passagen sind so schön geschrieben, dass es eine Freude ist sie zu lesen, auch wenn die Textblöcke für ein Kochbuch erstmal massiv wirken. Der Ausdruck „textreich“ trifft hier deutlich besser zu, als der Begriff „textlastig“.
Was ich über das „Meine Japanische Küche“ denke
Ich bin tatsächlich begeistert von der Vielfalt der Rezepte und der leichten Zubereitung. Ich gehöre zu den Menschen, die kein Sushi, aber trotzdem gerne japanisch essen und in diesem Kochbuch finde ich jede Menge Anregungen und neue Lieblingsrezepte. Besonders die Alltagsgerichte haben es mir angetan, da man sie hervorragend auch unter der Woche zubereiten kann und ich eh immer auf der Suche nach Innovationen für das alltägliche Abendessen bin.
Noch gar nicht erwähnt habe ich die tollen Fotos, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen; doch mal ehrlich, was wäre ein Kochbuch ohne traumhafte Fotografien?
Solltet ihr das Kochbuch kaufen?
Wenn ihr „Meine Japanische Küche“ in einer Buchhandlung stehen seht, solltet ihr unbedingt einen Blick hineinwerfen. Besonders diejenigen, die gerne mehr japanisch kochen würden, aber keine Lust darauf haben aus dem Kochen eine Wissenschaft zu machen. Nachdem ihr einmal durchgeblättert habt, werdet ihr keinerlei Zweifel mehr haben und zuschlagen!
Was ihr sonst noch wissen müsst
Titel: „Meine Japanische Küche“
Autor: Stevan Paul – werft unbedingt einen Blick auf seine Website!
ISBN: 978-3-881-17951-5
Verlag: Hölker Verlag
Erschienen: 17. August 2017