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Stardust – Neil Gaiman

Eine Buchempfehlung…

Im Urlaub im schönen Küstenort Brighton hat mir meine liebe Reisefreundin dieses Buch wärmstens empfohlen.

Beim Stöbern in einem Buchladen im Urlaub lasse ich mich gern inspirieren. Ein Buch als Reiseandenken ist was Schönes. Zwar erinnert es nicht wie ein Magnet oder ähnlicher Tinnef unmittelbar an den Urlaub, aber dafür hat man am Ende mehr davon und wird beim Blick ins Buchregal indirekt an den Urlaub erinnert.

Kleiner Haken: wenn man in England ein Buch kauft, ist es auch auf Englisch. Da ich Serien und Filme auf Englisch schaue, habe ich keine Schwierigkeiten es zu verstehen. Man muss nicht jedes Wort kennen, um den Sinn zu verstehen. Doch liest sich ein Buch nicht so leicht, wie ein Buch auf Deutsch und so hat es etwas gedauert bis ich glücklich die letzte Seite geschlossen habe.

… und wie sie mir gefiel

Es ist mein drittes Buch von Neil Gaiman. Ein gutes Omen, was ich im letzten Jahr (auch anlässlich der BBC-Serie) gelesen habe, und Das Graveyard Buch (eine von Chris Ridell wunderschön illustrierte Ausgabe) kannte ich bereits.

Stardust oder Sternwanderer, wie das Buch in der deutschen Fassung heißt, ist ein wunderschönes düsteres Märchen. Es umfasst knapp 200 Seiten auf denen man nicht ahnt wie es ausgeht und welche Wendungen die Geschichte nimmt.

Nicht kitschig, einfach nur verrückt und schön! Das perfekte Buch um alle, die noch keine Gaiman-Fans sind, auf den Geschmack zu bringen. Danke für die Empfehlung!

Worum gehts?

Tristran Thorn verliebt sich in die wunderschöne Victoria Forester. Sie leben in der kleinen „Town of wall“ am Ende des viktorianischen Zeitalters. Die Stadt heißt so, weil sie direkt an das Land der Feen „Faerie“ angrenzt, was von der normalen Welt durch eine hohe Hecke getrennt ist. Eines Abends traut sich Tristran und bittet Victoria um einen Kuss und ihre Hand. Sie zögert und in diesem Moment fällt ein Stern vom Himmel. Weit weg in den Tiefen von Faerie verschwindet er. Wenn er ihr den Stern bringt, dann würde sie ihn heiraten. So macht sich Tristran auf den Weg durch das gefährliche und unbekannte Land Faerie auf der Suche nach dem gefallenen Stern.

Was ihr sonst noch wissen müsst

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erschienen 2013 (Erstausgabe 1999)
ISBN-13: 9780755380022

Der Oktobermann – Ben Aaronovitch

Die Magie strömt nach Deutschland

In vorherigen Artikeln habe ich euch die Reihe um Peter Grant, den Police Constable bei der Londoner Spezialeinheit, bereits vorgestellt. Ben Aaronovitch lässt jetzt einen weiteren Ermittler an der Mosel seinen ersten Fall lösen. Ob das gelingt? Ich war zunächst skeptisch.

Worum geht’s?

Tobi Winter, der bei der Abteilung für komplexe und diffuse Angelegenheiten (KDA) beim BAK arbeitet, wird zu einem Mord in den Weinbergen rund um Trier gerufen. Ein Mann ist ermordet worden und die Sache riecht nach Magie. Zusammen mit der vor Ort zuständigen Ermittlerin (Achtung Wortwitz) Vanessa Sommer, die sich als Expertin in Sachen Weinanbau erweist, dringt er in ein uraltes Geflecht von Magie vor. Zum Glück sind Flussgöttinnen auch an der Mosel tätig und geben, wie ihre Kolleginnen in London, den ein oder anderen Tipp.

Ausflug gelungen?

Es lässt sich schwer mit der britischen Abteilung vergleichen. Nightingale und seine ganze Ausdrucksweise geben dem Londoner Äquivalent schon den besonderen Pfiff. Es wäre aber auch unpassend, dasselbe in Deutschland aufzuziehen. So haben die Charaktere ihren eigenen Charme. Tobis Chefin agiert im ersten Buch eher im Hintergrund und lässt ihren Mitarbeiter, der wie Peter Grant der einzige in der Abteilung ist, alleine ermitteln.

Ich finde es erfrischend, dass der Hauptsitz des KDA in Wiesbaden ist und nicht in einer der großen deutschen Metropolen.

Der Auftakt macht Lust auf mehr. Vor allem würde es mich freuen, wenn die Serien verquickt werden. Gibt es doch hier auch Hinweise auf weitere Posten in anderen Ländern. Dann könnte man mehr über die Geschichte erfahren, die Nightingale seinem Londoner Zauberlehrling so gern verschweigt.

Insgesamt ein gelungener Auftakt! Ich hoffe auf die nächsten Bücher!

Was ihr sonst noch wissen müsst

Übersetzt von: Christine Blum
Originaltitel: The October Man
ISBN: ISBN 978-3-423-21805-4
Verlag: dtv
Erschienen: 2019
Leseprobe

Die Magie der Tausend Welten – Trudi Canavan

Endlich wieder Canavan

Anfang des Jahres habe ich schwere Tüten aus der Buchhandlung getragen. In ihnen die ersten zwei Bände der neuen Trilogie Die Magie der tausend Welten von Frau Canavan – Die Begabte und Der Wanderer.

Der Beginn einer neuen Fantasyreihe ist für mich immer spannend. Die vorherigen drei Trilogien haben mich gefesselt, sodass meine Erwartungen an die neue Reihe, die in einem ganz anderen Universum spielt, hoch waren.

Sie wurden – oder besser: werden – erfüllt, denn ich schmöker mittlerweile im dritten Band der Reihe, der kürzlich als Taschenbuch erschienen ist.

Die tausend Welten

Der Name impliziert bereits, dass sich die Bücher nicht auf ein Land, eine Welt konzentrieren, dass es sich vielmehr um mehrere nebeneinander existierende Welten handelt.

Daraus ergeben sich viele neue Möglichkeiten für Parallelplots. Obwohl ich dieses Konzept bereits aus anderen Romanen wie zum Beispiel Weltengänger/Weltenträumer von Sergei Lukjanenko kenne, hat es Trudi Canavan geschafft, das Thema neu aufzuziehen.

Wie die Personen zwischen den Welten wechseln können, wer es kann, ob es legal ist oder manchem verwehrt bleibt, möchte ich hier offen lassen, um der Geschichte nicht zu viel vorweg zu nehmen.

Die Geschichte

In der Trilogie gibt es zwei Protagonisten: Tyen und Rielle.

Tyen ist ein junger Archäologe, der auf einer Exkursion ein Buch findet, welches sich selbst Pergama nennt. Er begreift schnell, dass er es geheim halten muss, denn das darin enthaltene Wissen ist in den Händen von Mächtigen zu gefährlich. Er entwickelt eine Zuneigung für die in einem Buch gefangene Frau, die das Wissen des Trägers sofort in sich aufzunehmen vermag. Tyen fasst den Plan sie zu befreien und vor gierigen Augen verborgen zu halten. Tyen lebt in einer Welt, in der Maschinen von Magie angetrieben werden. Es ist normal mit ihr umzugehen, auch wenn man sich an die Regeln halten muss, um nur so viel zu verbrauchen wie sich auch regenerieren kann.

Rielle wiederum ist die Tochter einer wohlhabenen Familie und fühlt sich mit dem für sie vorgesehenen Lebensplan, gut verheiratet zu werden, nicht wohl. Die anderen Mädchen mit denen sie die Tempelschule besucht, gehen Schwärmereien nach, während sie ihren Bruder beneidet, der durch die Wüste ziehen darf. Die Welt Rielles ist geprägt von Vorschriften und dem Verbot Magie zu benutzen. Wer es dennoch tut, zieht den Zorn der Götter auf sich und wird geächtet und verbannt.

Die beiden Parallelhandlungen finden erst spät zueinander und man ahnt anfangs nicht wie. Auch wenn die Protagonisten aus entgegengesetzteren Welten nicht kommen könnten, ist es nichts Unnatürliches oder Erzwungenes, wenn sie sich ihre Wege innerhalb der 2000 Seiten kreuzen.

Der Erzählstil

Die Bücher vereinen sehr lange zwei Parallelhandlungen, die sich erst im zweiten Band verbinden. Das heißt, dass man nach ein paar Kapiteln zum anderen Handlungsstrang switchen muss oder darf.

Ich schreibe das bewusst, weil es mir zum Teil schwer gefallen ist zu wechseln. Es ist einerseits schade, wenn man sich gerade auf Tyens Gedankenwelt eingelassen hat und dann wechseln muss. Andererseits hat es seinen Reiz, baut Spannung auf, wenn man nicht direkt weiter lesen kann.

Mir macht der dritte Band immer noch Freude und ich erwarte gespannt seinen Ausgang.

Was ihr sonst noch wissen müsst

blanvalet, Random House
erschienen als Taschenbuch 2016-2018
über die Autorin