Endlich wieder Canavan
Anfang des Jahres habe ich schwere Tüten aus der Buchhandlung getragen. In ihnen die ersten zwei Bände der neuen Trilogie Die Magie der tausend Welten von Frau Canavan – Die Begabte und Der Wanderer.
Der Beginn einer neuen Fantasyreihe ist für mich immer spannend. Die vorherigen drei Trilogien haben mich gefesselt, sodass meine Erwartungen an die neue Reihe, die in einem ganz anderen Universum spielt, hoch waren.
Sie wurden – oder besser: werden – erfüllt, denn ich schmöker mittlerweile im dritten Band der Reihe, der kürzlich als Taschenbuch erschienen ist.
Die tausend Welten
Der Name impliziert bereits, dass sich die Bücher nicht auf ein Land, eine Welt konzentrieren, dass es sich vielmehr um mehrere nebeneinander existierende Welten handelt.
Daraus ergeben sich viele neue Möglichkeiten für Parallelplots. Obwohl ich dieses Konzept bereits aus anderen Romanen wie zum Beispiel Weltengänger/Weltenträumer von Sergei Lukjanenko kenne, hat es Trudi Canavan geschafft, das Thema neu aufzuziehen.
Wie die Personen zwischen den Welten wechseln können, wer es kann, ob es legal ist oder manchem verwehrt bleibt, möchte ich hier offen lassen, um der Geschichte nicht zu viel vorweg zu nehmen.
Die Geschichte
In der Trilogie gibt es zwei Protagonisten: Tyen und Rielle.
Tyen ist ein junger Archäologe, der auf einer Exkursion ein Buch findet, welches sich selbst Pergama nennt. Er begreift schnell, dass er es geheim halten muss, denn das darin enthaltene Wissen ist in den Händen von Mächtigen zu gefährlich. Er entwickelt eine Zuneigung für die in einem Buch gefangene Frau, die das Wissen des Trägers sofort in sich aufzunehmen vermag. Tyen fasst den Plan sie zu befreien und vor gierigen Augen verborgen zu halten. Tyen lebt in einer Welt, in der Maschinen von Magie angetrieben werden. Es ist normal mit ihr umzugehen, auch wenn man sich an die Regeln halten muss, um nur so viel zu verbrauchen wie sich auch regenerieren kann.
Rielle wiederum ist die Tochter einer wohlhabenen Familie und fühlt sich mit dem für sie vorgesehenen Lebensplan, gut verheiratet zu werden, nicht wohl. Die anderen Mädchen mit denen sie die Tempelschule besucht, gehen Schwärmereien nach, während sie ihren Bruder beneidet, der durch die Wüste ziehen darf. Die Welt Rielles ist geprägt von Vorschriften und dem Verbot Magie zu benutzen. Wer es dennoch tut, zieht den Zorn der Götter auf sich und wird geächtet und verbannt.
Die beiden Parallelhandlungen finden erst spät zueinander und man ahnt anfangs nicht wie. Auch wenn die Protagonisten aus entgegengesetzteren Welten nicht kommen könnten, ist es nichts Unnatürliches oder Erzwungenes, wenn sie sich ihre Wege innerhalb der 2000 Seiten kreuzen.
Der Erzählstil
Die Bücher vereinen sehr lange zwei Parallelhandlungen, die sich erst im zweiten Band verbinden. Das heißt, dass man nach ein paar Kapiteln zum anderen Handlungsstrang switchen muss oder darf.
Ich schreibe das bewusst, weil es mir zum Teil schwer gefallen ist zu wechseln. Es ist einerseits schade, wenn man sich gerade auf Tyens Gedankenwelt eingelassen hat und dann wechseln muss. Andererseits hat es seinen Reiz, baut Spannung auf, wenn man nicht direkt weiter lesen kann.
Mir macht der dritte Band immer noch Freude und ich erwarte gespannt seinen Ausgang.
Was ihr sonst noch wissen müsst
blanvalet, Random House
erschienen als Taschenbuch 2016-2018
über die Autorin