Die Romane von Leigh Bardugo habe ich schon öfter in der Buchhandlung gesehen, aber nie zugegriffen. Noch eine Fantasyreihe anfangen, von einer weiteren Autorin mit einer weiteren spannenden Welt, wo ich doch sowieso schon soviel Auswahl habe. So ist es die Serie, die mich dazu gebracht hat, doch mit dem neuen Universum der magischen Grisha anzufangen.
Ja, eigentlich liest man erst die Bücher und schaut dann eine Serie. In diesem Fall hat mich die Serie auf den Geschmack gebracht.
Das Universum der Grisha
Das Waisenmädchen Alina ist Kartografin der ersten Armee. Zusammen mit Mal, mit dem sie im Waisenhaus aufgewachsen ist, macht sie sich auf den Weg die Schattenflur zu durchqueren. Auf dem Skiff, dem Gefährt was sie und andere Reisenden durch die gefährliche Einöde bringen soll, werden sie angegriffen. Aus unerklärlichen Gründen schafft es Alina der Gefahr zu entgehen. Sie rettet Mal und die Reisenden auf dem Skiff. Sie erfährt, dass sie eine Grisha ist. Um ihre Fähigkeiten kontrollieren zu lernen, bringt der mächtigste der Grisha, der nur der Dunkle genannt wird, sie nach Os Alta ins Trainingslager der Grisha. Das anfängliche Misstrauen dem Dunklen gegenüber legt sich. Hat er doch seine ganz besonderen Pläne von denen Alina noch nichts ahnt.
Wie es mir gefallen hat
Ich mag den Auftakt der Reihe aus verschiedenen Gründen.
Zuerst finde ich die Anlehnung an Russland und Osteuropa spannend. Das Reich der Zaren mit prächtigen Palästen, was im Gegensatz zu dem bodenständigen, derben normalen Volk steht. Ich kann es nicht erklären wieso, aber irgendwas zieht mich hin zu diesem Kulturenkreis. Irgendwann geht es bestimmt Richtung Osten. Dazu schreibe ich euch dann einen Reisebericht an anderer Stelle.
Den Mix aus Magie, Verbrechern und Stand der Technik finde ich sehr gelungen. Die Skiffs, Schiffe die durch den Sand der Schattenflur gleiten, geben einen Hauch von Steampunk, ohne Steam, da sie durch den magischen Wind der Grisha voran getrieben werden.
Die äußeren Gegebenheiten sind bestimmende Elemente. Die Machtverhältnisse der einzelnen Völker aus Shu Han, Ost- und West-Ravka und Fjerda einerseits und die Schattenflur als unbezwingbare Einöde mit den Volcra andererseits. Ich finde es spannend, dass zu dem klassischen Gut gegen Böse noch weitere Einflüsse hinzukommen, die so viele Möglichkeiten der Entwicklung der Geschichte bieten.
Grisha = Zauberer à la H. Potter?
Bustle schreibt:
Das beste magische Universum seit Harry Potter
Bustle
Ich habe bisher nur den ersten Teil gelesen und die erste Staffel der Serie geschaut. Wobei die Serie verschiedene Erzählungen aus dem Grishaverse verquickt, die im ersten Buch keine Rolle spielen. Ich finde, dass ein Vergleich mit Harry Potter nicht passt.
Die einzigen Gemeinsamkeiten sind, das Alina ähnlich wie Harry Potter auf eine Art Schule geht um ihre Fähigkeiten zu beherrschen und wie Harry eine besondere Rolle einnimmt. Wie Harry Voldemorts Angriff überlebt hat, hat auch Alina eine Fähigkeit sich gegen die Kreaturen der Volcra zustellen.
Die Art der Magie hingegen ist eine andere und auch die Umstände. Harry Potter spielt im Jetzt, die Grisha bewegen sich in einer Zeit die dem 19. Jahrhundert ähnelt. Die Magie ist Teil der Realität im Leigh Bardugos Romanen während sie bei Harry Potter als Parallelwelt existiert.
Was die beide vereint ist, dass es sehr gute Fantasyerzählungen sind. Ob und inwiefern die Romane in einer Liga spielen, vermag ich aber erst zu beurteilen, wenn ich die Reihe abgeschlossen habe. Ihr werdet also von mir lesen.
Was ihr sonst noch wissen müsst
Autorin: Leigh Bardugo
Übersetzt von: Henning Ahrens
Originaltitel: Shadow and Bone
ISBN: 978-3-426-52444-2
Verlag: Knaur TB
Erschienen: 02.03.2020
352 Seiten
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