Viel habe ich dieses Jahr als Neu-Mami noch nicht gelesen, doch der Roman „Bretonische Verhältnisse“ sollte unbedingt erwähnt werden. Ich habe das Buch kurz vor Ferienbeginn beendet und wurde so schon einmal in Ferienstimmung versetzt. Wie der Titel schon vermuten lässt, ist die Bretagne der Handlungsort dieses Krimis. Der Roman gliedert sich in vier Kapitel, die jeweils einem Tag entsprechen.
Worum geht es nun in dem Roman? Pierre-Louis Pennec, der Besitzer des berühmten Hotels „Central“ in Pont Aven, einem Künstlerort an der Küste der Bretagne, ist tot. Zunächst gibt es weder ein Motiv, noch einen Verdächtigen. Der Tote war hochbetagt und schwer herzkrank, sodass der Arzt ihm nur noch wenige Lebenswochen voraussagte. Kommissar Dupin übernimmt den Fall. Dieser ist eingefleischter Pariser und wurde „ans Ende der Welt“ zwangsversetzt. Als kurze Zeit später auch der Sohn des Hoteliers tot aufgefunden wird, realisiert Dupin, dass der Fall größere Ausmaße hat als zuvor angenommen.
Kommissar Dupin ist sehr eigensinnig in seiner Ermittlungsmethode und kann, wenn er gestört wird oder zu wenig Kaffee getrunken hat, auch sehr grantig werden. Seine Helfer Kadeg und Riwal weiht er meist ebenso wenig wie seine sympathische Sekretärin Nolwenn in seine Ermittlungsfortschritte ein. Ähnlich wie Commissario Brunetti von Donna Leon trinkt auch Dupin viel Kaffee und hat eine Vorliebe für gutes Essen – das ein oder andere Gläschen Wein darf dabei natürlich nicht fehlen. Wenn dann bei der Ermittlung auch noch eine nette Frau ihre Hilfe anbietet, ist das Leben für ihn perfekt.
Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen, wenn es die Zeit zulässt. Alleine schon wegen des Urlaubsflairs, das der Roman vermittelt. Besonders gut hat mir gefallen, dass im Umschlag eine kleine Karte der Bretagne ist und der Leser so die Wege des Kommissars besser mitverfolgen kann. Selbst als eingefleischter Krimifan wusste ich lange Zeit nicht so recht, wer der Mörder ist. Dies spricht natürlich für das Buch. Für Leute, die eher auf sehr blutige Krimis stehen, ist der Roman wohl zu seicht. Da der Handlungsort des Krimis die Künstlerszene in Pont Aven ist, werden auch Kunstbegeisterte auf ihre Kosten kommen.
Weitere Informationen: „Bretonische Verhältnisse“ ist das erste Buch des pseudonymen Autors Jean-Luc Bannalec. Vermutungen zufolge soll hinter dem Pseudonym der Programmleiter des S. Fischer Verlages, Jörg Bong, stecken. Der Roman ist im Kiepenheuer & Witsch Verlag erschienen und für einen Preis von 14,99 € (broschiert) käuflich zu erwerben. Mittlerweile sind aus der Krimireihe auch die Folgebände „Bretonische Brandung“, „Bretonisches Gold“, „Bretonischer Stolz“ und „Bretonische Flut“ erschienen.