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Extinction von Kazuaki Takano

Ich hatte lange kein Buch von einem japanischen Autoren gelesen und wollte auch mal wieder etwas abseits von den Murakamis ausprobieren: So landete ich bei Kazuaki Takano. Auch mein zweites Buch in 2016 hat mich gut unterhalten, wenn ich auch nicht so begeistert bin, wie vom „Licht der letzten Tage“, doch lest selbst…

Was euch erwartet.

Die erste Figur, der der Leser über die Schulter schaut, ist ein mehr oder weniger fiktiver us-amerikanischer Präsident, der davon in Kenntnis gesetzt wird, dass eine völlig neue Bedrohung für die Menschheit auf der Erde aufgetaucht ist. Vor diesem Hintergrund verfolgen wir jedoch nicht seine Geschichte, sondern die ganz anderer Charaktere: Jonathan Yeager – ein amerikanischer Söldner, der bei einer privaten Sicherheitsfirma im Nahen Osten arbeitet und Kento Koga – ein junger japanischer Forscher, der nicht nur mit dem geheimen Leben seines plötzlich verstorbenen Vaters hadert, sondern auch einen mysteriösen Forschungsauftrag erhält.

Der Part, der sich um die Söldnertruppe dreht, liest sich wie ein Kriegsfilm und könnte genau so als Story in Battlefield oder ähnlichen Spielen auftauchen – es ist spannend geschrieben und vor allem die Darstellung der kriegerischen Auseinandersetzungen im Kongo ist sehr brutal, aber nicht verherrlichend. Kentos Geschichte hingegen ist durchmischt mit wissenschaftlichen Fachbegriffen, was sicher für manche Menschen störend sein kann. Mir ist die Pharmakologie völlig fremd und dennoch habe ich die mir unbekannten Wörter eher positiv wahrgenommen, da nicht nur ich als Leserin auf unbekanntes Terrain geschickt werde, sondern Kento ebenfalls neue wissenschaftliche Bereiche kennenlernt.

Solltet ihr Extinction lesen?

Wenn ihr euch gut unterhalten lassen wollt und nicht allzu viel Tiefgang erwartet, kann ich Extinction in jedem Fall empfehlen. Es gibt zwar immer wieder kleine „philosophische“ Passagen, aber ihr werdet nach der Lektüre nicht tagelang über die Aussagen des Buches nachgrübeln. Die Finger davon lassen sollten all die, die sich an den wissenschaftlichen Begriffen oder Kriegsdarstellungen stören und lieber pastellfarbene Romane mögen.

Was müsst ihr sonst noch wissen?

Aus dem Englischen von Rainer Schmidt
Originaltitel: Genocide
Originalverlag: Kadokawa, Tokio 2011
ISBN: 978-3-570-10185-8
Verlag: C. Bertelsmann
Erschienen: 02.01.2015

Mehr findet ihr auf der Buchseite bei Randomhouse.