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Neujahr – Juli Zeh

Das neueste Buch

Nach Adler und Engel und Unterleuten habe ich nun ein drittes Buch von Juli Zeh gelesen, noch dazu ihr Aktuellstes. Passend zum Titel habe ich es im Januar begonnen und nach wenigen Tagen ausgelesen. Mit 190 Seiten kein Schmöker, aber ein Buch, was Spuren hinterlässt.

Über einen Vater

Henning verbringt den Jahreswechsel mit seiner Frau und seinen zwei Kindern auf Lanzarote. Am Neujahrsmorgen schwingt er sich auf sein Leihrad, um den Pass nach Femés zu erklimmen. Beim beschwerlichen Aufstieg auf der serpentinenreichen Strecke stellt er sein Leben und seine Rolle als Vater und Ehemann in Frage. Schlecht ausgerüstet, mit einem viel zu schweren Fahrrad, erklimmt er schließlich die steile Straße und realisiert, dass er als kleines Kind schon einmal dort war. Verdrängte Erinnerungen an diese Tage holen ihn ein und brechen an die Oberfläche. Der ohnehin schon von Panikattacken und Unsicherheit in seinem täglichen Leben als Vater, Ernährer und Ehemann geplagte Henning bricht zusammen und erlebt alles noch einmal.

Wie ich es fand

Ein ehrlicher und deprimierender Blick auf das Leben eines Vaters und ein umso deprimierenderer Einblick in seine Kindheitserinnerung auf Lanzarote. Durch den Rückblick weiß man zwar, dass es ein gutes Ende nehmen wird, doch ist es schwer erträglich, wie Seite für Seite die Verzweiflung in dem Kind Henning wächst, der sich zu erklären versucht, was passiert.

Kein angenehmes Buch, aber ein wertvolles!

Was ihr sonst noch wissen müsst

erschienen im Luchterhand Verlag 2018
ISBN: 978-3-630-87572-9
190 Seiten
Leseprobe