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Nachgekocht aus „Ramen – Japanische Nudelsuppen für jeden Tag“

Gefunden

Ein Buch aus dem Hölker Verlag, dem Verlag, aus dem ich euch bereits das wunderbare Kochbuch Griechische Meze vorgestellt habe. In unserem Buchmessepost  haben wir bereits auf unsere Kochbuchentdeckungen aufmerksam gemacht und endlich kann ich euch meine erste Ramen präsentieren:

Shoyu-Ramen
Shoyu-Ramen

Mein Erfahrungsbericht

Ramen essen kann ich ganz gut. Löffel, Stäbchen, schlürfen, los!
Aber die Nudelsuppe selbst zu kochen bedarf einiger Vorbereitung.

Schritt 1: Zutaten besorgen

Um gut vorbereitet zu sein, habe ich mir brav einen Einkaufzettel mit allen wichtigen Grundzutaten geschrieben und zunächst das Haltbare eingekauft, sodass ich nur noch frische Zutaten besorgen musste, die man zur Not auch in jedem Supermarkt bekommt. Im Asiamarkt in Düsseldorf bin ich gut fündig geworden. Zur Not fragt man sich einfach durch.

Schritt 2: Welche Suppe koche ich denn nun?

Ich habe mich für Shoyu-Ramen entschieden, bei der ich als Basisbrühe Hühnerbrühe verwendet habe. Das Huhn bleibt übrig. Wer will, kann es als Einlage verwenden. Wir haben kurzerhand Hühnerfrikassee gemacht, da ich gern eine klassische Ramen machen wollte.

Shoyu steht für Soja. Der Basisbrühe wird Sojasoße zugefügt, bevor die verschiedenen Einlagen samt Nudeln dazu kommen. Es gibt darüber hinaus noch Miso-Ramen – mit Misopaste – , Shio-Ramen – mit Salz – und Tonkotsu-Ramen, die sich nicht durch einen Zusatz zur Basisbrühe auszeichnet, sondern durch die Basis selbst. Für Tonkotsu-Ramen werden Schweinefüße bis zu 48 Stunden gekocht. Geschmacklich muss das ein Erlebnis sein. Wenn ich mich ran traue, gebe ich euch nochmal Bescheid! Mit Schweinefüßen kocht man ja nicht alle Tage.

Schritt 3: Zeit

Wenn ich sie schon selbst koche, möchte ich alles selbst machen (ok auf die Nudeln habe ich verzichtet).

Das hieß, ein Huhn 5-6 Stunden kochen, um die Hühnerbrühe zu bekommen.
Für die Einlage weich gekochte Eier in einer Mischung aus Ingwer, Mirin und Sojasoße über 24 Stunden einlegen.
Für den Chashu (den marinierten Schweinebauch) das Fleisch über 3 Stunden im Ofen garen und in der Marinade wenden.

Vorbereitung Chashu und marinierte Eier
Vorbereitung Chashu und marinierte Eier

Schritt 4: Kochen

Gute Vorbereitung ist alles!
Habt ihr bereits am Vortag eure Rameneinlagen mariniert, lässt sich alles nun sehr einfach zusammen fügen.
Als weitere Einlage habe ich neben den Eiern und dem Schweinebauch, Bambussprossen, blanchierte Sojasprossen, Frühlingszwiebeln sowie Ramennudeln verwendet.
Ich dachte zunächst, dass es bestimmt kalt ist, bevor mein Werk unseren Esstisch erreicht. Wärmt ihr die Schalen allerdings mit heißem Wasser vor, habt ihr genügend Zeit zum Anrichten.
Ihr wärmt die Basisbrühe auf und fügt die Geschmackskomponente (in meinem Fall Sojasoße) hinzu. Der Schweinebauch wird im Ofen in Scheiben geschnitten, aufgewärmt und zusammen mit den gewünschten Zutaten in einer großen Schale angerichtet.

Schritt 5: Genießen

Mit meinem ersten Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Auch am zweiten Tag haben wir uns nochmal eine Schale fertig gemacht. Die restliche Brühe ist eingefroren und kann zusammen mit dem marinierten Fleisch bei nächster Gelegnheit aufgetaut werden.

Schritt 6: Ausprobieren

Dem Ausprobieren sind keine Grenzen gesetzt. Als nächstes werden wir Miso-Ramen testen und den Umamigeschmack mit Furikake, einer Mischung aus Nori, Schalotten, Sesamsamen und Katsuobushi (Thunfischflocken), verfeinern.

Das Kochbuch

Das Buch gliedert sich in 4 Teile: im Basisteil lernt man, welche Brühen, Tare, Nudeln und Toppings es gibt und wie man die Ramen am besten anrichtet.
Im Hauptteil Ramen finden sich klassiche Rezepte wie Miso-, Shoyu- und Shio-Ramen, aber auch Experimentelles wie Kimchi-Ramen und vegetarische Varianten auf Pilzbasis.
In den zwei weiteren Abschnitten finden sich noch mehr Nudelrezepte (Udon & Co) sowie Snacks, die man zur Ramen reichen kann (Gyoza, Tempura, Okonomiayaki).

Auf blau unterlegten Seiten kann man Allgemeines rund um die japanischen Nudelsuppen erfahren: das Anrichten, die Instantvariante und die Entwicklung der japanischen Küche. Ramen ist nämlich nicht (wie ich eigentlich dachte) schon immer in der japanischen Küche vertreten, sondern erst seit den 1950er Jahren.

Insgesamt macht das Kochbuch mit seinen vielen Bildern und guten Beschreibungen Lust darauf, mehr auszuprobieren.

Was ihr sonst noch wissen müsst

Hölker Verlag 2017
ISBN 978-3-88117-143-4

Wer Netflix hat und auf den Geschmack gekommen ist, dem empfehle ich „Chef’s table“ bzw. „Mind of a Chef“ mit Ivan Orkin zu schauen.