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Ohne wenn und Abfall – Milena Glimbovski

Unverpackt aber wie?

Seitdem wir vor über 4 Jahren umgezogen sind, gibt es bei uns eine Biotonne. Die konsequentere Mülltrennung hat uns erstmal klar gemacht, wie viel Plastikmüll unser 2-Personenhaushalt wöchentlich produziert. Zu viel wie ich finde! Besser unverpackt, nur wie?

Auf utopia.de und ähnlichen Seiten finden sich schon einige Tipps, um plastikfreier und bewusster zu leben. So hatte ich, bevor das Buch der Unverpackt-Gründerin Milena Glimbovski zu mir kam, bereits einige Sachen umgesetzt.

Anfangs steht man vor einer riesigen Aufgabe, aber davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Einfach anfangen, selbst Kleinigkeiten machen einen Unterschied.

Leitfaden und Ideengeber zum Leben ohne Verpackung
Leitfaden und Ideengeber

Über das Buch

Milena Glimbovski gibt in ihrem Buch praktische Tipps und Rezepte zum verpackungsfreien Leben.

In den ersten Kapiteln Geschichte, Minimalismus und Zero Waste erfährt man wissenswertes über die Plastikfreie Bewegung und die Ideen der Gründerin des Original Unverpackt Ladens in Berlin.

Angefangen bei Lebensmitteln, Küche & Einkaufen, Wohnen und Körperpflege über Sex, Baby & Kind bis hin zu Kleidung, Büro und Reisen. Was man zu bedenken hat, was man konkret ändern kann und was mehr Zeit und Aufwand verlangt erfährt man auf den rund 300 Seiten.

Aus jedem Bereich kann man sich so etwas heraus picken, mit dem man anfangen möchte.

Rezepte für selbstgemachtes Spülmittel, Hautcremes oder Listen mit Läden, in denen man unverpackt einkaufen kann. Besonders charmant fand ich die Auflistung von Läden, in denen es in jeder Nachbarschaft möglich ist, unverpackt zu kaufen. Es muss keinen unverpackt Laden geben, man kann seine Eier einfach lose auf dem Wochenmarkt kaufen oder Schokolade lose bei Hussel & Co.

Das Buch ist super, um mit einem unverpackten Leben zu starten.

Ganz unverpackt geht es auch bei der Autorin nicht. Jeder wird Dinge haben, auf die er nicht verzichten kann oder will. Das Asthmaspray, das Kondom oder ab und an die Tüte Chips. Wichtig ist, anzufangen sich über den Sinn von Verpackung Gedanken zu machen und zu hinterfragen, worauf man verzichten kann.

Bei uns bereits umgesetzt

  • Stofftaschentücher
  • Verzicht auf Küchenrolle
  • Milch, Joghurt, Saft aus Glasbehältern
  • Haar- und Körperseife
  • waschbare Wattepads
  • Jutebeutel statt Plastiktüte
  • Menstruationstasse

Mein Plan

  • Zahnpasta durch Zahnpastatabletten ersetzen, laut Zahnarzt spricht nix dagegen, solange es Fluorid enthält
  • mit Stoffbeuteln Brötchen und Brot kaufen
  • Spüli selbst herstellen
  • Essig & Öl bei Barrique, Vom Fass & Co kaufen

Was ihr sonst noch wissen müsst

Kiepenheuer & Witsch
erschienen 2017
304 Seiten
ISBN 978 3 462 05019 6
Leseprobe

Fuck Perfection – Patrick Batarilo

Lieber unperfekt glücklich, als perfekt unglücklich

Buch Fuck Perfection
Fuck Perfection von Patrick Batarilo

Was ist schon perfekt?

Auch wenn man es im täglichen Leben nicht wahrnimmt, versucht man doch immer, einen Zustand von Perfektion zu erreichen.
Man will der perfekte Angestellte sein, der nach der Arbeit seinen Körper im Fitnessstudio quält und ganz nebenbei eine neue Lowcarb-Diät macht, um für den perfekt geplanten Urlaub in Vietnam wieder „in shape“ zu sein. Neben Arbeitsleben und Körperoptimierung ist natürlich noch genug Zeit, ein perfekter Lieberhaber/in zu sein. Das Wochenende durchfeiern und am Montag morgen wieder wie frisch gebügelt im Büro sein, alles kein Problem für den Menschen von heute. Im Ernst, das hört sich nach Selbstgeißlung an.

Wieso das alles?

Reflektiert man darüber, was man alles macht und überlegt, wieso man es eigentlich tut, fällt einem zu manchen Verhaltensweisen kein passender Grund ein.
Jedes Jahr aufs neue werden Vorsätze gemacht, sich selbst Regeln auferlegt – aber macht es einen glücklich? Nein!

Der Anti-Ratgeber

Mit dem Buch „Fuck Perfection“ hat Patrick Batarilo einen Anti-Ratgeber geschrieben, indem er versucht heraus zu finden, was ihm wirklich wichtig ist im Leben und was nur auferlegte Angewohnheiten sind, auf die man getrost verzichten kann.

Batarilo berichtet von seinen Selbstversuchen und den Reaktionen seines Umfelds auf diese.  Der Selbstversuch „Einen Tag lang alles sagen, was einem durch den Kopf geht, ohne Filter zwischen Gehirn und Mund“ kommt, wie sich jeder bestimmt denken kann, bei seiner Freundin und seinem Kumpel nicht so gut an. Während sich bei dem Versuch einen ganzen Tag nur zu jammern herausstellt, dass es einfach befreiend sein kann, nicht immer gute Laune haben zu müssen. Jammern befreit. Das Buch hält viele Ideen bereit, die einem klar machen, dass man oft nicht so lebt, wie man selbst es will, sondern wie es Konventionen, Gesellschaft und soziale Medien es einem vorgaukeln.

Ganz frei machen von den gesellschaftlichen Erwartungen kann man sich nach der letzten Seite des Buches nicht, aber es erdet einen und gibt einem das gute Gefühl, nicht alles schaffen zu müssen.

Was ihr sonst noch wissen müsst…

Batarilo geht auf einige Theorien ein und die weiterführende Literatur lässt sich in einem Glossar am Ende des Buches nachschlagen.

Erschienen ist das Buch im Random House Verlag:
ISBN: 978-3-570-50193-1

Erscheinungsdatum: 18.04.2016