Ein Buch, das im alten Land auf einem Bauernhof spielt, zwei Frauen und ein Kind, eine Geschichte und eine Sprache, die mich angerührt hat.
Vera von Kamcke ist als Kind mit ihrer Mutter auf der Flucht aus Ostpreußen auf dem Hof von Ida Eckhoff angekommen. Nicht willkommen bei Ida und im Dorf lernt sie es, mit der Ablehnung zurecht zu kommen und selbst als ihre Mutter sie zurück lässt und Ida stirbt, bleibt sie auf dem Hof.
„Dit Huus is mien un doch nit mien … „
Über ein halbes Jahrhundert nach ihrer Flucht aus Ostpreußen taucht Anne (ihre Nichte) mit ihrem Sohn Leon auf. Geflüchtet aus dem hippen Hamburg, in dem ihr Mann eine andere liebt, weiß sie nicht wohin. Die beiden Frauen, die sich kaum kennen, leben im dunklen alten Bauernhaus, das nachts so viele Geschichten erzählt, dass Vera nicht schlafen kann.
Das Buch handelt von Geflüchteten, die eine Heimat suchen (heute und damals) und diese auch finden, reichen Aussteigern aus Hamburg, die im alten Land zu sich finden wollen und Apfelbauern, die dies nur belächeln können. Das Buch ist ein Gefühls-auf-und-ab. Die Sprünge durch die Zeit mögen Manchem anfangs verwirrend erscheinen, erschließt sich der Familienstammbaum doch erst nach und nach.
Dieses Buch und seine ruppigen, liebevollen Charaktere wollen einen gleich nochmal von vorn beginnen lassen, nachdem man mit einem Seufzen die letzte Seite beendet hat!