Im November habe ich auch das dritte David-Hunter-Buch von Simon Beckett beendet. Wie es mir gefallen hat und ob ich weitere Bücher der Reihe lesen werde, erfahrt ihr heute hier.
Worum geht es in Leichenblässe?
Nach dem großen Knall am Ende von Kalte Asche treffen wir David Hunter in diesem Band in den USA wieder. Er arbeitet für ein paar Wochen auf der Bodyfarm in Knoxville. Die Bodyfarm ist eine forensische Forschungseinrichtung, in der hauptsächlich die Verwesung menschlicher Körper studiert wird – hier hat David Hunter sein Handwerk erlernt.
Sein ehemaliger Lehrer und Freund Tom Liebermann arbeitet noch in der Einrichtung und bittet David, ihn zu einem Tatort zu begleiten. Der Verwesungszustand der Leiche passt nicht zum Todeszeitpunkt und es wird schnell klar, dass dies kein Zufall ist. Die Ermittlung entwickelt sich zu einer Schnitzeljagd mit einem besonders arroganten Mörder.
Was gefällt mir an Leichenblässe?
Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Simon Beckett liefert solide Unterhaltung! Auch „Leichenblässe“ hat wieder ein spezielles forensisches Thema, das den Fall und die Handlung drumherum bestimmt. Auf der Bodyfarm werden Verwesungsstadien untersucht und der Mörder spielt mit diesen Stadien, um die Ermittler von Opfer zu Opfer zu führen. Rückblickend – auch auf die beiden vorangegangenen Bücher – scheint Simon Beckett eine gewisse Schwäche für Parallelen innerhalb seiner Erzählungen zu haben.
Was gefällt mir nicht so gut?
David Hunter ist durch das Ende von Kalte Asche stark beeinflusst – was zuvor der Verlust seiner Familie war ist nun der Angriff auf ihn und die Trennung von seiner Freundin. Diese Ereignisse isolieren ihn und werden auch immer wieder als solche thematisiert. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich das so oft lesen muss, um es zu begreifen.
Zum Ende des Buches gab es leider ein paar Szenen, bei denen ich jedes Verständnis für das Verhalten der Charaktere verloren habe – da merkte man schon, dass das gewünschte Finale bestimmte Ereignisse benötigte.
Solltet ihr das Buch lesen?
Wer bereits Teil 1 und 2 gelesen hat, wird auch mit diesem Roman gut unterhalten, nur die große Innovation solltet ihr – ähnlich wie bei „Kalte Asche“ – nicht erwarten. Den Hype, der damals um die Bücher entstanden ist, kann ich nicht mehr recht nachvollziehen; das mag aber vielleicht auch an mir und meinem Medienkonsum liegen. Möglicherweise wirken die Romane anders auf Menschen, die nicht ständig Krimis verschiedener Spielart lesen/sehen/hören.
Was ihr sonst noch wissen müsst:
Übersetzt von: Andree Hesse
Originaltitel: Whispers of the dead
ISBN: 978-3-499-25788-9
Verlag: rororo
Erschienen: 01.12.2011
Ein Gedanke zu „Simon Beckett – Leichenblässe“