Nun ist der NaNoWriMo 2020 offiziell vorbei. Auch wenn ich hier im Blog erst sehr euphorisch klang, habe ich es nicht geschafft und das ist vollkommen okay. In erster Linie, weil ich während dieser Tage sehr viel über mich und meinen Schreibprozess gelernt habe.
Was hat nicht funktioniert und warum?
Die ersten Tage bin ich ziemlich gut voran gekommen – ich lag zwar unterhalb des notwendigen Wordcounts, aber das war mir egal, weil ich sehr schnell tippe und damit rechnete meinen Rückstand an den Wochenenden wieder aufzuholen. An mehr als einem Tag bin ich sogar in einen richtigen Flow gekommen und die Worte sprudelten so aus mir heraus. Leider habe ich jedoch gar keinen Zugang zu meiner Geschichte und meinen Figuren bekommen. Während des Schreibens merkte ich, dass ich keine dieser Figuren kennenlernen wollte und auf einer Party vermutlich sogar genervt das Weite suchen würde, würden mir diese Menschen begegnen. Auch die Geschichte wollte sich mir nicht wirklich erschließen, obwohl ich von meiner Grundidee überzeugt bin.
Interessanterweise ist mir das bei der „Ein Satz pro Tag“-Challenge schon einmal aufgefallen: wenn ich nicht weiß, wohin die Reise gehen soll, aber gleichzeitig weiter schreiben muss, um einen bestimmten Output zu erreichen, fange ich an zu schwafeln und entwickele eine Antipathie gegenüber meinen Figuren. Das führt dann letztlich dazu, dass ich irgendwann aufgebe, weil ich das Geschriebene selbst nicht mehr lesen mag.
War das mein letzter NaNoWriMo?
Nein! Absolut nicht. Ich finde das Konzept nach wie vor gut und denke auch, dass ich das Ziel erreichen kann, ich darf mir nur während des Schreibprozesses nicht so viel Freiraum lassen. Sprich: Am 31.10.2021 habe ich einen durchgeplanten Plot in meiner virtuellen Schublade, den ich dann im November umsetze, so kann ich mich ganz auf den Wordcount konzentrieren, ohne dass die Story darunter leidet.