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5 Gründe, warum ihr „The Serpent“ unbedingt schauen solltet

Im Moment tue ich mich eher schwer mit neuen Serien. Es ist etwas, was ich immer dann bei mir beobachte, wenn das Angebot an etwas zu groß wird. Früher habe ich mir bei den Serienjunkies die Ankündigungen zu jeder Serie angeschaut, den Teaser durchgelesen und dann entschieden, nach welchen Serien ich Ausschau halten möchte. Irgendwann wurde mir das zu viel und heute sitze ich oft uninspiriert vor einem Streamingdienst und klicke mich durch Unmengen an Zeug, das mich schon von der Prämisse her niemals interessieren wird.

Umso überraschter war ich von The Serpent/Die Schlange, das ich aufgrund einer Kollegenempfehlung testete – ich war sofort begeistert. Es geht um einen realen Serienmörder, der in den 1970er Jahren in Südostasien Touristen ermordet hat.

1. Die Spannung

Die Spannung alleine ist Grund, The Serpent zu schauen. Ich saß fassungslos auf der Couch und war hin und her gerissen zwischen Neugierde und Angst. Die Angst wird nicht durch Splattereffekte oder Gore-Szenen erzeugt, sondern ergibt sich einzig aus der Geschichte.

2. Die Schauspieler

Für mich waren die Schauspieler allesamt unbekannt, obwohl ein zweiter Blick in die Cast-Liste zeigt, dass man einige der Schauspieler schon einmal gesehen haben könnte. Als kleiner Bonus sehen die Schauspieler ihren realen Vorbildern auch noch ziemlich ähnlich.

3. Die Zeit

The Serpent spielt in den 70ern – das hat nicht nur Einfluss auf die Ausstattung und den Look, sondern auch auch auf die Geschichte. Wege sind weit, man geht auf die Post und stellt Checks aus.

4. Das Kontrastprogramm

Streng genommen könnte ich das noch unter Punkt 3 zusammenfassen, ich fand es aber so angenehm, dass ich es extra erwähnen möchte. In der Serie spielen immer wieder Rucksacktouristen eine Rolle – Rucksacktouristen, die tatsächlich einige Mühen auf sich nehmen, um nach Südostasien zu kommen. Es ist schmutzig, es ist heiß – es gibt gar keine pseudoauthentischen Insta-Bilder. Ich hätte nie gedacht, wie erfrischend das sein kann.

5. Die Charaktere

Ein Punkt, der in meinen „Fünf Gründen“ immer wieder auftaucht. Charaktere sind aber auch in jeder Geschichte essenziell. Bei The Serpent gefallen mir die Charaktere – obwohl es überdurchschnittlich viele Unsympathen gibt.

Fazit

The Serpent war für mich die Überraschung des Jahres. Vor der Empfehlung durch meine Kollegin hatte ich das Titelbild bereits einige Male bei Netflix gesehen, aber es hat mich eher abgeschreckt als angesprochen. Ich bin froh, dass ich mich doch habe überzeugen lassen – so wurde ich acht Folgen lang hervorragend unterhalten.

Goldene Flammen – Leigh Bardugo

Buchcover Goldene Flammen von Leigh Bardugos Auftakt zur Grisha-Trilogie

Die Romane von Leigh Bardugo habe ich schon öfter in der Buchhandlung gesehen, aber nie zugegriffen. Noch eine Fantasyreihe anfangen, von einer weiteren Autorin mit einer weiteren spannenden Welt, wo ich doch sowieso schon soviel Auswahl habe. So ist es die Serie, die mich dazu gebracht hat, doch mit dem neuen Universum der magischen Grisha anzufangen.

Ja, eigentlich liest man erst die Bücher und schaut dann eine Serie. In diesem Fall hat mich die Serie auf den Geschmack gebracht.

Das Universum der Grisha

Das Waisenmädchen Alina ist Kartografin der ersten Armee. Zusammen mit Mal, mit dem sie im Waisenhaus aufgewachsen ist, macht sie sich auf den Weg die Schattenflur zu durchqueren. Auf dem Skiff, dem Gefährt was sie und andere Reisenden durch die gefährliche Einöde bringen soll, werden sie angegriffen. Aus unerklärlichen Gründen schafft es Alina der Gefahr zu entgehen. Sie rettet Mal und die Reisenden auf dem Skiff. Sie erfährt, dass sie eine Grisha ist. Um ihre Fähigkeiten kontrollieren zu lernen, bringt der mächtigste der Grisha, der nur der Dunkle genannt wird, sie nach Os Alta ins Trainingslager der Grisha. Das anfängliche Misstrauen dem Dunklen gegenüber legt sich. Hat er doch seine ganz besonderen Pläne von denen Alina noch nichts ahnt.

Wie es mir gefallen hat

Ich mag den Auftakt der Reihe aus verschiedenen Gründen.

Zuerst finde ich die Anlehnung an Russland und Osteuropa spannend. Das Reich der Zaren mit prächtigen Palästen, was im Gegensatz zu dem bodenständigen, derben normalen Volk steht. Ich kann es nicht erklären wieso, aber irgendwas zieht mich hin zu diesem Kulturenkreis. Irgendwann geht es bestimmt Richtung Osten. Dazu schreibe ich euch dann einen Reisebericht an anderer Stelle.

Den Mix aus Magie, Verbrechern und Stand der Technik finde ich sehr gelungen. Die Skiffs, Schiffe die durch den Sand der Schattenflur gleiten, geben einen Hauch von Steampunk, ohne Steam, da sie durch den magischen Wind der Grisha voran getrieben werden.

Die äußeren Gegebenheiten sind bestimmende Elemente. Die Machtverhältnisse der einzelnen Völker aus Shu Han, Ost- und West-Ravka und Fjerda einerseits und die Schattenflur als unbezwingbare Einöde mit den Volcra andererseits. Ich finde es spannend, dass zu dem klassischen Gut gegen Böse noch weitere Einflüsse hinzukommen, die so viele Möglichkeiten der Entwicklung der Geschichte bieten.

Grisha = Zauberer à la H. Potter?

Bustle schreibt:

Das beste magische Universum seit Harry Potter

Bustle

Ich habe bisher nur den ersten Teil gelesen und die erste Staffel der Serie geschaut. Wobei die Serie verschiedene Erzählungen aus dem Grishaverse verquickt, die im ersten Buch keine Rolle spielen. Ich finde, dass ein Vergleich mit Harry Potter nicht passt.

Die einzigen Gemeinsamkeiten sind, das Alina ähnlich wie Harry Potter auf eine Art Schule geht um ihre Fähigkeiten zu beherrschen und wie Harry eine besondere Rolle einnimmt. Wie Harry Voldemorts Angriff überlebt hat, hat auch Alina eine Fähigkeit sich gegen die Kreaturen der Volcra zustellen.

Die Art der Magie hingegen ist eine andere und auch die Umstände. Harry Potter spielt im Jetzt, die Grisha bewegen sich in einer Zeit die dem 19. Jahrhundert ähnelt. Die Magie ist Teil der Realität im Leigh Bardugos Romanen während sie bei Harry Potter als Parallelwelt existiert.

Was die beide vereint ist, dass es sehr gute Fantasyerzählungen sind. Ob und inwiefern die Romane in einer Liga spielen, vermag ich aber erst zu beurteilen, wenn ich die Reihe abgeschlossen habe. Ihr werdet also von mir lesen.

Was ihr sonst noch wissen müsst

Autorin: Leigh Bardugo
Übersetzt von: Henning Ahrens
Originaltitel: Shadow and Bone
ISBN: 978-3-426-52444-2
Verlag: Knaur TB
Erschienen: 02.03.2020
352 Seiten
Leseprobe

5 Gründe, warum ihr „Mindhunter“ unbedingt anschauen solltet

Bisher hat meist nur Judith Beiträge für die „5 Gründe warum“- Reihe verfasst. Leider schaffe ich es nicht, so viele Serien zu schauen, aber einige sehr gute Serien waren schon dabei. Die Serie „Mindhunter“ ist eine solche, die ich euch unbedingt empfehlen möchte.

1. Stoff

Mindhunter ist eine Krimiserie der Extraklasse. Es wird nicht nur (wie bei geläufigen Krimiserien) der Mörder ermittelt und das Verbrechen aufgedeckt, sondern man tritt regelrecht in die Psyche des Verbrechers ein. „Mindhunter“ ist also nicht nur eine Krimiserie, sondern eine Verbrecherstudie.

Man befindet sich im Jahr 1977 in Amerika und begibt sich mit den FBI-Agenten Holden Ford und Bill Tench in die Anfangszeit der Kriminalpsychologie (die noch wenig Anerkennung erfuhr). Man verfolgt ihre Gespräche mit Psychopathen, in denen sie die Denkweisen der brutalsten Serienmörder der USA analysieren. Während sie tief in die Psyche der Verbrecher eindringen, um Täterprofile zu erstellen, geraten sie auch in Gefahr, Verständnis für die Mörder zu entwickeln und in den Wahnsinn der Täter einzutauchen. 

2. Hintergrund

Die Serie basiert auf dem Buch „Mind Hunter: Inside The FBI’s Elite Serial Crime Unit“, in dem die FBI-Agenten John E. Douglas und Mark Olshaker aus ihrer FBI Zeit berichten. So ist die Rolle des Holden Ford dem FBI-Fallanalytiker John E. Douglas nachempfunden und sein Kollege Robert Ressler diente als Vorlage für die Figur des Bill Tench. Die Professorin des Boston-Colleges, Ann Wolbert Burgess, war Vorbild für die Rolle der Wendy Carr. Auch die Charaktere der Serienmörder aus der 1. Staffel sind von den gleichnamigen Serienmördern (Edmund Kemper, Richard Speck, Jerry Brudos) inspiriert. 

3. David Fincher

David Fincher, den man aus diversen prämierten Filmen (Sieben, Der seltsame Fall des Benjamin Button, The Social Networks) und von der Serie House of Cards kennt, hat die Serie zusammen mit Charlize Theron produziert. In ein paar Folgen von Mindhunter führt David Fincher auch Regie.

4. Besetzung

Die FBI-Agenten Holden Ford (Jonathan Groff) und Bill Tench (Holt McCallany) spielen sehr stark und überzeugend, aber auch die anderen Rollen sind grandios besetzt. So sind die Schauspieler der Psycho-Killer vom Aussehen und der Körperhaltung her den echten Serienmördern sehr ähnlich. Da überrascht es nicht, dass der Darsteller des Edmund Kemper, Cameron Britton, für seine Rolle eine Nominierung für den Emmy als bester Gastdarsteller in einer Dramaserie erhielt. 

5. Atmosphäre

Mindhunter lebt von der Atmosphäre. Knallharte Actionszenen sollte man nicht erwarten, der Fokus liegt ganz klar auf den Täterinterviews. Dadurch ist die Erzählweise eher langsam und die Farben in den Interviews dunkel, der Raum ist kaum ausgeleuchtet und nur durch kleine Fenster kommt etwas Sonnenlicht. Perfekt untermalt werden die Szenen durch einen sehr guten Soundtrack.


Kennt ihr „Mindhunter?

Wie sieht es mit euch aus? Habt ihr von Mindhunter schon einmal etwas gehört oder die Serie sogar schon geschaut? Was gefällt euch und was gefällt euch nicht?

Leider gibt es aktuell nur zwei Staffeln (ich hoffe auf eine dritte).