USA-Roadtrip Teil 2 – San Francisco

Vorweg: Werbung ohne Auftrag. Wir haben alles selbst gebucht und gekauft, wollen euch aber an unserer Erfahrung rund um diese Reise teilhaben lassen – vielleicht ist das ein oder andere Produkt / Hotel ja auch etwas für eure Bedürfnisse. 

Mir (Judith) war San Francisco bereits vorher als „das Highlight“ einer Kalifornienreise angekündigt worden und das unterschreibe ich sofort: San Francisco ist eine wunderschöne Stadt und tatsächlich die „europäischste“ auf unserer Route. Plant hier unbedingt ein paar Tage ein, denn es gibt viel zu sehen.

Wenn wir schon bei Tipps sind, hier gleich der zweite: wenn ihr im Mai unterwegs seid, packt euch auf jeden Fall genug „Zwiebellagen“ ins Handgepäck. Unsere Koffer sind leider zunächst in Köln geblieben, so dass wir den ersten Tag mit unserer Reisekleidung überstehen mussten, die war zwar auf die Klimaanlage im Flugzeug abgestimmt, reichte aber kaum für den Seewind in der Stadt.

Ankunft in San Francisco

Unser Hotel lag direkt an der Market Street in Sichtweite zum Twitter HQ. Wenn man „San Francisco“ googelt, liest man schnell, dass die Market Street nicht nur eine der Hauptverkehrsadern San Franciscos ist, sondern auch eine Art „Grenze“ zum weniger gemütlichen aber irgendwie auch hippen Gebiet „SoMa“ (South of Market Street). Wir kamen gegen 22 Uhr am Hotel an und haben uns tatsächlich spontan entschieden den Hotelparkplatz (38$ die Nacht – Mai 2018) zu nutzen und nicht nach einer günstigeren Parkmöglichkeit zu suchen. Die Straßen in San Francisco sind (besonders nachts) von zahlreichen Obdachlosen und Drogenabhängigen bevölkert. Vermutlich empfindet man das anders, wenn man dort lebt oder nicht aus einer beschaulichen Kleinstadt kommt, wir hielten es aber für keine gute Idee, mit unserem Handgepäck durch die spärlich beleuchteten Straßen zu laufen.

Der erste Tag

Am nächsten Morgen – wie bereits erwähnt ohne Gepäck – sind wir die Market Street hinunter Richtung Bay gelaufen. Auch morgens trifft man viele Obdachlose und Drogenabhängige auf der Market Street. Die überwiegende Mehrheit spricht einen weder an, noch beachten sie einen, aber obwohl ich keine große Angst hatte, ging es nicht spurlos an mir vorbei. Das soll euch aber auf keinen Fall davon abhalten San Francisco zu Fuß zu erkunden – es ist eine der wenigen Städte auf dieser Tour, die man wirklich gut zu Fuß „machen“ kann und so bekommt man viel mehr von der Stimmung der Stadt mit.

Am Pier entlang

Einmal das Wasser erreicht, wandten wir uns nach nach Norden und steuerten den Coit Tower an. Wenn man von Pier 23 aus Richtung Coit Tower geht, stolpert man fast unweigerlich über die Greenwich Steps. Der „Eingang“ ist recht unscheinbar und ich vermute, dass ich dieses Kleinod nie auf meine Bucket-List gesetzt hätte, wenn ich mir vorher die Fotos dazu angesehen hätte, denn diese kommen an die Realität nicht einmal ansatzweise heran. Während des anstrengenden Aufstiegs befindet man sich in einer ganz anderen – fremden – Welt und wird am Ende des Weges mit einer tollen Aussicht auf die Bay belohnt.

Lombard Street

Vom Coit Tower aus sind wir zur Lombard Street gelaufen. Die Lombard Street ist wohl die bekannteste Straße San Franciscos ihr erkennt sie daran, dass unfassbar viele Menschen mit Kameras davor stehen, hochlaufen oder in Autos herunter fahren… Nein, natürlich erkennt man sie daran, dass sie geradezu absurd kurvenreich ist. Dieser Spot ist durchaus einen kurzen Stop wert, aber als wir da waren, war es wirklich sehr voll, besonders für einen so eine überschaubare Fläche.

Fisherman’s Wharf

Unser nächster Stop war Fisherman’s Wharf. Die Hafenstraße ist durch und durch touristisch; hier bekommt ihr allerlei Mitbringsel: Magneten, Schlüsselanhänger, Postkarten, Shirts, Caps und vieles mehr. Auch eine Bäckerei mit Sauerteigbrot, die Boudin Bakery könnt ihr hier finden. Über die sind wir allerdings erst am Tag vor dem Rückflug gestolpert. Nach 2,5 Wochen amerikanischen Brotes war allein der Geruch, der aus der Bäckerei strömte, ein Hochgenuss. An diesem letzten Tag kamen wir dort vorbei, weil wir mit den Kindern natürlich auf dem Weg zu Pier 39 waren, um uns die Seelöwen anzuschauen. Dort liegen wirklich viele der Tiere auf kleinen Holzinseln herum, sie brüllen, sie rangeln, sie schlafen und vor allem stinken sie. Dem Rabüffelchen hat es gut gefallen!

Wie gesagt. sind wir am ersten Tag in San Francisco gar nicht so weit die Straße entlang gelaufen, sondern haben die Gunst der Stunde genutzt und sind Cable Car gefahren – die Schlangen an der Station sind oft sehr sehr lang, aber wir hatten großes Glück und konnten praktisch sofort einsteigen. Wir sind von Hyde & Beach ganz bis zurück zur Station Powell & Market gefahren eine tolle Strecke und sicher eins der San Francisco-Erlebnisse, aber stundenlang anstehen würde ich dafür nicht. Von der Endstation aus sind wir noch ein bisschen durch die Gegend um unser Hotel herum gelaufen und haben noch Ersatzkleidungsstücke gekauft, aber wir waren schon ziemlich platt und sind früh ins Hotel zurück.

Der zweite Tag in San Francisco

Der zweite Tag begann mit einer tollen Überraschung – die Koffer waren nun doch endlich angekommen. Frisch gewaschene Wäsche! So richtig gewaschen, nicht von Hand im Waschbecken mit Shampoo. Es war wie eine dieser Szenen in Apokalypse-Geschichten, in denen die Menschen zum ersten Mal wieder duschen können, nur in echt! Ein fantastischer, wenn auch sehr früher Start in den Tag – dank des Jetlags waren wir in den ersten Tagen nämlich immer sehr früh wach.

Erstmal Kaffee…

Wie kann ein solcher Morgen noch besser werden? Natürlich mit einer ordentlichen Tasse Kaffee. Wir bekamen während der Reise einige Tipps aus der Heimat. In Sachen Kaffe hieß dieser Tipp: Sight Glass Coffee und war gar nicht weit vom Hotel entfernt. Das Café lässt sich wahrscheinlich am besten mit dem Wort „stylisch“ beschreiben. Industrial chic, ein großer offener Raum mit viel Metall und Holz und einer Empore, auf der man es sich mit seinem Kaffee gemütlich machen kann. Hippe Menschen, die aus dem Kaffeetrinken eine Wissenschaft machen; ein insgesamt stimmiges Bild und wahnsinnig hübsch – der Kaffee schmeckte übrigens auch.

Painted Ladies

Nach dem Kaffee wollten wir nicht zu viel Zeit verlieren, denn tatsächlich war dieser Tag schon als „Abreisetag“ vorgesehen und wir hatten noch ein paar Sightseeing-Stops auf der Bucket-Liste. Wir packten also alles ins Auto und machten uns auf zu den Painted Ladies. Wenn man dort ist, kommt es einem irgendwie „klein“ vor, obwohl sie sich in der Größe nicht von anderen Wohnhäusern unterscheiden, aber wenn man vorher zig Fotos von etwas gesehen hat, erwartet man wohl etwas „Auffälligeres“.  Die Painted Laidies sind etwas, was man gut per Auto machen kann. Am Alamo Square Park findet man gut einen Parkplatz – eine Seltenheit in San Francisco.

Golden Gate Bridge

Nächster Stop: Golden Gate Bridge! Wir haben zunächst das Crissy Field angesteuert. Hier gibt es einen schönen Sandstrand mit Blick auf die Golden Gate Bridge auf der einen und Alcatraz auf der anderen Seite. Wir hatten Glück und haben hier nur ein paar Hundesitter getroffen, der Strand war ziemlich leer.

Das änderte sich erst, als wir uns dem „Warming Hut Bookstore“ näherten. Hier gibt es Sitzgelegenheiten, Kalt- und Heißgetränke und auch diverse Snacks zu kaufen. Der Pier, der von da aus in die Bay reinragt, war voll mit Menschen, die Fotos mit Golden Gate Bridge im Hintergrund machen wollten, was gelegentlich zu lustigen Verrenkungen führte.

Für uns ging es aber erstmal weiter – der nächste Punkt auf der Reiseroute war bereits der Yosemite Nationalpark. Wir entschieden uns für die Route Richtung Süden: Palo Alto, San Jose, usw., weil das verkehrstechnisch günstiger war und wir uns an der Strecke schon einen Walmart ausgesucht hatten, um uns mit den wichtigsten Lebensmitteln einzudecken (während der Fahrt stellte sich heraus, dass die wichtigsten Lebensmittel auf so einem Roadtrip Wasser, Beef Jerky und „endlich im Hotel“-Bier sind). Wenn man sich für diese Route entschieden hat und von der Golden Gate Bridge aus startet, fährt man eine ganze Weile am Pazifik entlang – bei diesem Anblick kam für mich zum ersten Mal diese einzigartige „Road Trip“-Stimmung auf; Gänsehaut pur. Immerhin hatten wir unsere Koffer wieder, waren nun einigermaßen angekommen und das Abenteuer sollte beginnen. Wir konnten ja nun wirklich nicht ahnen, was uns auf dieser Etappe noch erwarten würde…

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