Las Vegas. Was soll man zu Las Vegas sagen? Wir kamen schon vormittags im Spielerparadies an, so dass wir plötzlich einen Zeitpuffer vor dem nächsten „Programmpunkt“ hatten. Die Zeit nutzten wir, um erstmal wieder ein Stück aus der Stadt heraus zu fahren: Clark County Wetlands Park war unser erstes Unternehmungsziel in Las Vegas. Immerhin galt es, Zeit totzuschlagen, bis wir unser Hotelzimmer beziehen konnten.
Clark County Wetlands
Hierbei handelt es sich um eine Art Feuchtbiotop mit allerlei Tieren. Ich gebe zu, die Warnhinweise zum West-Nil-Fieber haben mich ein wenig verunsichert, aber ich bin nicht gestochen worden. Etwa um diese Zeit ist Sonja mit den Kindern in den Flieger gestiegen. Tatsächlich kam zu diesem Zeitpunkt noch einmal ein wenig Spannung auf, weil wir unserem Glück noch nicht trauten; immerhin war inzwischen so viel schief gegangen, dass man schon mal abergläubig werden kann. Die Wetlands sind ein schönes Ausflugziel, besonders für Kinder gibt es hier einiges zu entdecken, wenn ihr eh in der Gegend seid und keine Lust auf 24/7 Blingbling habt, lohnt sich ein Ausflug allemal.
Las Vegas – The Linq & Strip I
Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, sind wir noch mit dem Shuttlebus zum Strip gefahren. Dieser hielt am High Roller an der „The Linq“-Promenade. Diese Promenade ist wohl das, was mir an Las Vegas am Besten gefallen hat, denn leider bin ich mit der Jahrmarktatmosphäre, die in der Stadt herrscht, nicht warm geworden.
Von The Linq liefen wir den Strip in nördlicher Richtung ab: Mirage, Siegfried und Roy Monument, Treasure Island und auf dem Rückweg ein Abstecher ins Venetian. Zu Mittag aßen wir zum ersten Mal „auswärts“ – bei In’n’Out-Burger. Klassisches Fast Food, aber deutlich besser als das, was wir hier so an Fast Food-Ketten kennen.
Dann ging es zurück ins Hotel. Von unserer Reisegruppe war es tatsächlich Sonja, die unbedingt nach Las Vegas wollte. Ihr Lieblingsmann und ich fanden das nämlich eher stressig und so verbrachten wir den Nachmittag im Hotel bei etlichen Folgen Friends! Ja, richtig gelesen: in den USA läuft jeden Tag irgendwo Friends!
Las Vegas – Strip II
Am nächsten Tag waren wir wieder am Strip. Eines muss man Las Vegas lassen: es ist unglaublich. Unglaublich bunt, unglaublich laut und unglaublich verrückt. Eben sehr visuell, deshalb bleibt nicht viel zu sagen, sondern nur ein paar Eindrücke zu zeigen.
Am frühen Abend konnten wir dann auch endlich Sonja und die Kinder am Flughafen abholen. Natürlich macht Las Vegas besonders nachts wahnsinnig viel her.
Wir sind noch ein bisschen durch die Stadt gefahren, um Las Vegas noch auf uns wirken zu lassen, ohne den weit gereisten einen Fußmarsch zuzumuten.
So wie wir im Yosemite das Kurzprogramm hatten, musste Sonja sich in Las Vegas mit dem Kurzprogramm begnügen. Wir sind am nächsten Morgen nach dem Auschecken wieder an den Strip gefahren, um mit ihr noch die Highlights abzulaufen.
Sonja: Juhu, endlich waren wir auch am Start! Nach drei Flügen (Köln – München, München – San Francisco, San Francisco – Las Vegas) alleine mit einem Kleinkind und einem Neugeborenen konnten wir endlich zur Reisegruppe hinzustoßen. Ja, die Reise war stressig (ich konnte im Flugzeug nicht wirklich schlafen, da ich ja alleine war; die Flugzeugtoilette war zu klein, um zu dritt reinzupassen, also musste ich ein Kind alleine lassen, um das andere zu wickeln; in San Francisco mussten wir unser gesamtes Gepäck einmal abholen…), aber das amerikanische Personal war wirklich mehr als zuvorkommend. Sie haben immer gefragt, ob sie mir mit den Kindern helfen sollen und uns jeden Wunsch erfüllt. So war der nervigste Flug eigentlich der innerhalb Deutschlands. Ich sollte bei der Security den Säugling abgeben, um alleine durch die Kontrolle zu gehen (war in Amerika mit Kind in der Trage gar kein Problem) und das Flugzeug war gefüllt mit Businessleuten, die von den Kindern (die wirklich total lieb waren) nur genervt waren.
Wie Judith schon geschrieben hat, sind wir erst abends angekommen und waren hundemüde. Daher sind wir nur ein bisschen durch die Stadt gefahren, die trotz Nacht aufgrund der vielen Lichter sehr hell war. Am nächsten Tag sind wir noch einmal über den Strip geschlendert und haben uns ein paar Highlights angeschaut. Ich war total beeindruckt von all dem Blingbling und den Nachbauten und wäre gerne länger in Las Vegas geblieben. Ich muss also auf jeden Fall noch einmal nach Las Vegas zurückkehren, vielleicht kann ich mich dann auch ins Nachtleben stürzen 🙂
Hoover Staudamm – Lake Mead
Von Las Vegas aus starteten wir mittags weiter Richtung Osten. Unser Ziel für diese Etappe war Tusayan, unsere Homebase für den Besuch am Grand Canyon. Wer Las Vegas in östlicher Richtung verlässt, kommt allerdings unweigerlich an einem weiteren lohnenswerten Aussichtspunkt vorbei: Lake Mead – einer der berühmtesten Stauseen der Welt.
Man kennt den Staudamm aus zahlreichen Spielfilmen, aber nicht nur deshalb lohnt sich ein Abstecher. Hier könnt ihr super zu Fuß zwischen Nevada und Arizona wechseln, bzw. zwischen Pacific Standard Time und Mountain Standard Time. Die unterschiedlichen Zeitzonen spielen allerdings nur im Winter eine Rolle – als wir im Mai dort waren, mussten wir die Uhren nicht umstellen.
Wer sich der Anlage im Auto nähert, wird zunächst von Sicherheitsleuten angehalten und kontrolliert. Ich kann nicht sagen, „wer“ genau hier kontrolliert, aber die Anlage gehört zu den Top 10 der von Terrorismus bedrohten Bauwerke in den USA. Die Kontrolleure waren in jedem Fall sehr freundlich zu uns.
Wenn man die Staumauer „überfahren“ hat, kann man auf der anderen Seite des Sees parken. Hier gibt es direkt am Damm einen kostenpflichtigen Parkplatz. Ich glaube wir haben 10$ dafür bezahlt, wollten aber mit den Kindern auch nicht weiter weg vom Damm parken. Zudem war es wirklich sehr heiß als wir da waren. Wer etwas mobiler ist, kann ein wenig den Berg hinauf fahren und kostenlos parken.
Von der Mauer aus habt ihr einen fantastischen Blick auf den See und könnt einige schöne Fotos machen. Zudem gibt es hier auch eine öffentliche Toilette, die zwar nicht zu den saubersten gehört, aber noch immer besser ist als so manche Supermarkt-Toilette.
Von Lake Meade ging es weiter in südlicher Richtung bis Kingman. Ab Kingman habt ihr die Möglichkeit ein Stück der historischen Route 66 zu fahren. Wir sind auf der 40 geblieben, da es eh dunkel war, als wir hier unterwegs waren – von Kingman über Seligman nach Williams und dann ab in den Norden nach Tusayan.