Erbarmen – Jussi Adler-Olsen

Schon wieder eine gehypte Krimi-Reihe, in die ich erst weit nach Start eingestiegen bin; was mir bereits bei Mankell und Beckett passiert ist, gilt nun auch für Adler-Olsen.
Ich habe vor ein paar Tagen „Erbarmen“ ausgelesen und möchte meine Erfahrungen mit euch teilen.

Buchcover: Jussi Adler-Olsen - Erbarmen

Worum geht es?

Carl Mørck kehrt nach einem hoch-traumatischen Erlebnis zurück in den Polizeidienst.  Statt des alten Arbeitsplatzes erwartet ihn eine neue Aufgabe im Sonderdezernat Q – er soll künftig alte ungelöste Fälle wieder aufrollen und sich dabei möglichst ruhig im Keller des Polizeipräsidiums aufhalten.
Der erste Fall, den Carl und sein neuer Assistent Assad verfolgen, ist der der Politikerin Merete Lynggaard, die vor 5 Jahren spurlos von einem Ausflug mit ihrem Bruder Uffe verschwand.

Was gefällt mir?

Auch wenn es mittlerweile zum Klischee geworden ist, mag ich gebrochene Ermittlerfiguren. Erfrischenderweise ist es bei Carl Mørck ein sehr konkretes Ereignis, dass dafür verantwortlich ist, dass er außerhalb des Kollegiums steht – er ist der einzige seines Teams, der ein Attentat körperlich vergleichsweise unbeschadet übersteht; einer seiner Kollegen ist tot, der andere wird seine Beine nie mehr benutzen können, Carl hingegen ist körperlich genesen.

Wenn ihr regelmäßig meine Rezensionen lest (Bücher und Serien), wisst ihr bereits, dass ich verschachtelte Erzählungen mag. In „Erbarmen“ gibt es neben der aktuellen Ermittlung immer wieder Passagen, die Erlebnisse der Entführten aus der Vergangenheit zeigen. Der zeitliche Abstand zwischen Meretes Erlebnissen und Carls Ermittlungen werden dabei immer kleiner, bis auch Merete „in der Gegenwart“ angekommen ist.

Was gefällt mir nicht?

Eigentlich nichts. „Erbarmen“ ist durch und durch unterhaltsam, obwohl keine wahnsinnig innovative Geschichte erzählt wird.

Solltet ihr „Erbarmen“ lesen?

Wenn ihr auf gut gemachte Krimis steht, solltet ihr „Erbarmen“ auf eure Leseliste setzen – besonders wenn ihr keine blutigen Romane mögt. Zwar ist die „Tat“ an sich sehr brutal, aber Jussi Adler-Olsen spart sich seitenlange explizit-bildhafte Passagen. Der Leser erlebt die Brutalität eher mental als körperlich. Für mich war es jedenfalls nicht der letzte Krimi, den ich aus dieser Reihe lesen werde.

Was ihr sonst noch wissen müsst

Übersetzt von: Hannes Thiess
Originaltitel:  Kvinden i buret
ISBN:  ISBN 978-3-423-08637-0
Verlag: dtv
Erschienen:  1. Januar 2014

2 Gedanken zu „Erbarmen – Jussi Adler-Olsen

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