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Ian Rankin – Krimi im Doppelpack

Verborgene Zeichen Versteckte Muster von Ian Rankin
Spannung im Doppelpack

Was jetzt liest sie auch einen Krimi?

Oja, ich glaube ich habe ein neues Genre für mich entdeckt. Wieso „Oje“ fragt ihr euch?
Jetzt habe ich noch mehr Auswahl beim Buchkauf 😉

Ich habe euch bereits zwei Krimireihen vorgestellt: Romane mit Comissario Montalbano vom sizilianischen Autor Andrea Camilleri und Dr. Siri, der Arzt im Ruhestand den Collin Coterill ermitteln lässt. Wenn man es genau nimmt sogar eine dritte, die Fantasykrimireihe um Peter Grant von Ben Aaronovitch. Letztere fällt aber durch die phantastischen Elemente in mein typisches Leseschema.

Wieso also jetzt noch eine neue Reihe?
Anlässlich unseres Kurztrips nach Edinburgh hat meine Cousine ein dazu passendes Buch vorgeschlagen. „Wenn du nach Edinburgh fliegst, muss du auch einen Ian Rankin lesen!“.
Gesagt getan, und direkt in der Buchhandlung einen Doppelband der ersten 2 Fälle mit Ermittler John Rebus vorbestellt.
Ich muss zu geben, dass ich nicht gedacht hätte, beide in so kurzer Zeit durchzuschmökern. Im Gegensatz zu einem Fantasybuch, bei dem es oft mehrere Bände gibt, war es erfrischend eine Geschichte zu lesen, die innerhalb von 300 Seiten abgeschlossen ist und schnell einen Spanungsbogen aufbaut.

Der Ermittler

John Rebus ist Detective Sergenant bei der Polizei in Edinburgh. Er ist geschieden und Vater einer Tochter, die bei seiner Exfrau Rhona wohnt. Rebus lebt in einer Wohnung in der Innenstadt umgeben von Büchern auf Fußboden, Kaminsimms oder in Regalen.
Als Einzelgänger ist ihm die Interaktion mit anderen Menschen manchmal zuwider:

… mit anderen Worten es ging ihm auf die Nerven, die Rolle eines normalen menschlichen Wesens spielen zu müssen.

Über seine Vergangenheit und die Umstände wie er zur Polizei gekommen ist spricht er nicht. Selbst seiner Exfrau hat er dies nicht erzählt. Im Verlaufe des ersten Falls, den er als Constable der sich die Schuhsohlen abläuft betreut, kommt mehr und mehr ans Licht was dahinter steckt.

Verborgene Muster

Im ersten Fall ermittelt Rebus in einer Mordserie  zweier getöteter Mädchen. Ein drittes Mädchen wird noch vermisst und die Zeit drängt bevor der Täter das nächste Opfer fordert.
Zwischen den Mädchen scheint keinerlei Verbindung zu bestehen und die Ermittler tappen im Dunkeln

Rebus erhält unadressierte Briefe und scheint von einem Verrückten verfolgt zu werden. Verknotete Bindfäden von denen er aber nicht weiß, was er damit anfangen soll.
Die verborgenen Muster fügen sich aber nach und nach in ein Gesamtbild ein und verhelfen zu einem entscheidenden Lösungsansatz.

Das zweite Zeichen

Im zweiten Fall, Rebus ist mittlerweile zum Inspector aufgestiegen, wird ein junger Mann in einem besetzten Haus gefunden. Er ist scheinbar an einer Überdosis gestorben und die Ermittlungen drehen sich anfangs um die Edinburgher Drogenszene. Zunächst scheint es so, als ob der Fall schnell zu den Akten gelegt werden kann. Allerdings wird bei der Untersuchung des Tatorts Gift in der tödlichen Spritze gefunden und es ist von Mord auszugehen.

Die Ermittlungen führen den Rebus in Kreise von denen er nie geahnt hätte.

Fazit zur Reihe

Vor dem Hintergrund, dass wir durch Edinburgh und so manche im Buch beschrieben Gasse geschlendert sind, wird die Reihe für mich noch lebendiger.

Im Gegensatz zu Fantasy, bei der ich es eher hinderlich finde wenn die Orte einem durch einen vorher gesehenen Film schon vordiktiert werden, finde ich es bei dieser Art des Buchs gerade gut, wenn man bereits da war und genau weiß wie es dort aussieht. Das lässt einen sogar noch mehr erschaudern.

Das Buch ist für mich nicht brutal, sondern legt den Fokus auf die Ermittlungsarbeit und die menschlichen Abgründe. Ich kann also trotz Spannung noch gut schlafen ;).

Rebus als Ermittler ist mir sympathisch und sein Faibel für Bücher macht ihn für einen Inspector besonders.

Was ihr sonst noch wissen müsst

Goldmann Verlag
Originalausgabe 1987 bzw. 1990
223 bzw. 317 Seiten