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10 Dinge die Madeira zu einem Top-Reiseziel machen

Na, merkt ihr was? Ja, schon wieder Portugal! Es wird Zeit, dass ich portugiesisch lerne ;).

Im März letzten Jahres haben wir eine Woche auf Madeira verbracht und mal wieder eine gute Zeit auf portugiesischem Boden genossen. Wärmer als in Deutschland sollte es sein und genügend Aktivitäten bieten. Madeira schien uns da die perfekten Möglichkeiten zu bieten. Kein all zu weiter Flug und die vielfache Empfehlung von Freunden und Familie.

Madeira ist eine sehr vielfältige Insel, die jeden glücklich macht. Der Typische Strandurlauber ist wahrscheinlich auf dem portugiesischen Festland besser aufgehoben oder sollte etwas später im Jahr fliegen, da das Wetter im Frühjahr noch recht wechselhaft sein kann.

Hier sind meine 10 Dinge, die Madeira für uns zu einem Top-Reiseziel machen.

No.1 Wandern

Blick vom Pico do Furado

Wie auch auf den Azoren, kann man auf Madeira super wandern. Wir haben einige Touren gemacht, wobei es schwer war sich zu entscheiden.

Legt euch im Vorhinein nicht zu sehr auf Touren fest, sondern macht es abhängig vom Wetter. In unserer Urlaubswoche waren die Gipfel häufig wolkenverhangen. Die Tour von Pico zu Pico wäre möglich gewesen, hätte aber außer feucht, kaltem Nebel wahrscheinlich nicht viel zu bieten gehabt.

Empfehlenswert sind:

  • Rundtour über die Halbinsel Sao Lourenco mit einem Abstecher zum Pico do Furado und anschließender Einkehr in der Casa do Sardinha.
  • Levada do Caldeirao Verde: Hin- und Rückweg auf dem selben Weg immer entlang der Levada. Die Tour hat kaum Steigung und bietet wundervolle Ausblicke. Schwindelfreiheit ist teilweise nötig. Es ist aber alles gut gesichert. Hat man sein Wandertempo gefunden, gilt es nur noch Gegenverkehr auszuweichen und die Taschenlampe für die unbeleuchteten Tunnel bereit zu halten.
  • Rundtour ausgehend vom Forsthaus in Fanal: die Tour konnten wir auf Grund eines aufkommenden Gewitters nicht machen. Aber allein der kurze Spaziergang durch den verwunschenen Lorbeerwald war traumhaft.

No.2 Grün überall

Caldeirao Verde

Madeira die Blumeninsel. So blumig bunt ist es im März noch nicht. Doch hat uns die Reise einen ersten Vorgeschmack auf den Frühling gegeben. Noch krasser ist der Kontrast zu mitteleuropäischen Gefilden, wenn man im Winter fliegt.

No.3 Fisch und andere Leckereien

Mein Hunger auf frischen Meeresfisch wurde definitiv gestillt: Dorade, Kabeljau oder Degenfisch in Maracujasoße halten die Restaurants bereit.

Auch für Fleischesser gibt es eine gute Auswahl. Die Spezialität Espetada, ein Fleischspieß, der in eine Halterung am Tisch serviert wird, lässt sich genießen.

No.4 Meer

Ilheus da Ribeira da Janela

Ein Urlaub ohne Meer ist möglich, aber manchmal ist Meer einfach nötig, um das Urlaubsfeeling komplett zu machen.

Auch ohne ins Wasser zu gehen – dafür war es definitiv zu kalt – lässt sich die Brandung und der Ausblick aufs Meer an vielen Orten genießen.

Bootstouren laden ab Funchal zu Walbeobachtungen oder von der Casa do Sardinha zu Vogelbeachtungen ein.

No.5 Wasserfälle und Levadas

Levada do Caldeirao Verde

Ist das Meer mal nicht in direkter Sicht, sorgen zahlreiche Wasserfälle und die ganz Madeira überziehenden Levadas für ein sanftes manchmal auch tosendes Rauschen.

No.6 Für jedes Level

Für Wanderer, die die Herausforderung der Gipfeltouren suchen, über Familien mit Kindern jeden Alters bis hin zu Senioren, die Insel hält stets das richtige Level für seine Reisenden bereit.

No.7 Funchal

Blick von der Igreja do colégio

Der Ausgangspunkt unserer Reise. Perfekt mittig gelegen, war alles innerhalb von 1-2 Stunden mit unserem Mietwagen erreichbar.

Die Stadt bietet viele Restaurants und einen kleinen Stadtbummel. Wer schlechtem Wetter entfliehen möchte, kann sich in Museen und Bauwerken über die Kultur und Geschichte Madeiras informieren. Wir haben es allerdings vorgezogen, bei solchen Gelegenheiten kurz die Füße hochzulegen.

Empfehlenswert sind:

  • Parks und Gärten, z.B. der botanische Garten
  • einen Bica und ein pastel del nata in einem Café genießen
  • auf dem mercado dos lavradores auf Madeira angebaute Früchte probieren
  • vom Dach der Igreja do colégio über den Praca do município schauen

No.8 Ausblicke

Cabo girao

Ob auf der touristischen Aussichtsplattform am Cabo girao, an den zahlreichen Haltemöglichkeiten am Straßenrand oder als Beifahrer aus dem Autofenster, auf Madeira kann man sich nicht satt sehen.

No.9 Abwechslungsreich aber übersichtlich

Ob für eine Woche oder auch zwei, die Insel lässt keine Langeweile aufkommen. Vielfältige Wanderungen, Radtouren, Bootsausflüge, Stadterkundungen, … . Auf jeden Fall auch für einen längeren Aufenthalt geeignet.

Habt ihr nur kurz Zeit, ist die Insel aber übersichtlich genug, als das ihr schnell von einem Punkt zum nächsten gelangt und nicht das Gefühl habt etwas zu verpassen.

No.10 Portugal!

Warum es ein Top Reiseziel ist? Ja, weil es zu Portugal gehört. Ich machs mir zu einfach meint ihr? Hier findet ihr weitere Reiseberichte zum Land der Seefahrer und Fadosängerinnen:

Rheinsteig – Es geht endlich bergab

P1030832Den September haben wir uns als perfekten Monat für unsere erste Langstreckenwanderung ausgesucht: auf dem Rheinsteig von Leutesdorf bis nach Bonn. Mit Rucksack auf den Schultern im RE von Köln aus gehts ab Richtung Unteres Mittelrheintal.

Die erste Nacht vorm Start der Wanderung beginnen wir entspannt im Hotel Leyscher Hof. Direkt aus der Bahn fallen wir in den Gasthof und halten, bevor wir den Urlaub mit einem Abendessen einleiten, Ausschau nach dem Geysir in der Andernach. Wie wir nachher erfahren sollten, speiht der aber nur alle paar Stunden, dafür ist er der höchste aller Kaltwassergeysire.P1030823

Am nächsten Tag, frisch gestärkt vom guten Frühstück, gehts bergauf Richtung Rheinsteig. Bergauf das wird uns ab jetzt 5 Tage lang begleiten. Wir sind angestrengt, aber der Ausblick belohnt uns: „Was da waren wir vor einer Stunde?!“. Auf einer der gemütlichen Bänke, die sich hier immer wieder am Wegesrand finden, machen wir unsere erste Rast mit selbst gepflückten Äpfeln der Streuobstwiesen. Der erste Tag vergeht trotz ungewohnter Anstrengung beschwingt und endet im Ahle Eck in Bad Hönningen. Nach den 16,5km gönnen wir uns einen Besuch in der Kristalltherme und schlafen diese Nacht wie ein Stein.

Puh, man merkt schon, was man an Höhenmetern zurück gelegt hat – achja, deswegen heißt es auP1030842ch „Steig“ ;). Auf nach Linz! Bei Sonnenschein machen wir eine kleine Geocachepause am Schloss Arenfels bevor es wieder bergauf geht. An einem alten Steinbruch vorbei gehts weiter zum nächsten Ausblick auf den Rhein. Bergab, bergauf erreichen wir nach etwas weniger als 14km den Kaiserberg. Während eine Oberstufenklasse in der Nachmittagssonne um den Sportplatz jagt, gönnen wir uns eine Verschnaufpause, bevor es bergab nach Linz geht. Bergab kann so schön sein ;)! Im Hotel Alt-Linz erklimmen wir die letzten Stufen zu unserem „Turmzimmer“ und legen erstmal die Füße hoch. Ein Hoch auf die Funktionskleidung. Linz ist ein bezauberndes Städtchen mit viel Fachwerk und kleinen Cafés. Das war die letzte Etappe im Unteren Mittelrheintal morgen gehts auf ins Siebengebirge.

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Von Linz nach Bad Honnef, Bad Honnef das ist doch das, wo immer Stau ist oder? Bei uns staut sich heute der Bergauffrust! Sau anstrengend! Wer war auf die Idee gekommen, mit Gepäck zu wandern? Nächstes Jahr wandern im Flachland, definitiv! Wir schleppen uns den Berg hoch und haben heute unser Wandertief.

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Der Ausblick von der Erpler Ley verzaubert uns, sodass wir unser Gemecker kurzer Hand einstellen. „Schau doch, wie schön das aussieht! *seufz*“. Durch den Wald geht es weiter nach Unkel und durch eine Allee immer weiter zum höchsten Punkt ,dem „Auge Gottes“. Tja, wer hier einen Ausblick erwartet hat, der hat sich getäuscht. Statt dessen erwartet uns neben der Gedenktafel zur Ermahnung von Holzdieben eine strickende Frau, die sich durch unsere Unterhaltung gestört fühlt. Dann wird die Pause eben vertagt. Wir sind beide überrascht, dass wir den Anstieg so zügig geschafft haben und freuen uns auf unsere baldige Ankunft in unserer Unterkunft in Bad Honnef.

An Tag 4 unserer Tour sind wir wieder motiviert in Richtung Drachenfels unterwegs. Ein kurzer Abstecher bei Herrn Adenauer auf dem Waldfriedhof in Rhöndorf und danach bergauf auf spektakulären, trotz gutem Wetter etwas rutschigen Serpentinen. Der kleine Ausblick unterm Drachenfels ist noch menschenleer und erst an der eigentlichen Aussichtsplattform holen uns ungewohnt viele Menschen ein. Man merkt, wie ruhig man es die letzten Tage hatte. Hier trinken wir unser bisher teuerstes alkoholfreies Weizen 5,10€! „Für zwei?“ „Nein für eins!“. Man gönnt sich ja sonst nichP1030940ts! Wir haben es uns jaP1030951 hart erarbeitet, im Gegensatz zu den anderen Touristen, die die Bahn hinauf genommen haben. Heute verlängern wir unsere Etappe, da wir uns als letztes Quartier das Steigenberger auf dem dem Petersberg gönnen. An der Drachenburg vorbei geht es auf den Geisberg. Ein toller Ausblick auf den Drachenfels eröffnet sich. Wir waren echt schnell. Es freut uns zu sehen, was wir alles schon erwandert haben. Der Weg zum Petersberg zieht sich etwas, weshalb wir (angekommen) erstmal unsere Bademäntel für den Pool- Saunabereich startklar machen. Das Hotel hat eine verdammt schöne Lage!

Letzter Wandertag! Da wir den Anstieg bereits gestern gemeistert haben gehts heute anfangs endlich bergab. Am Kloster Heisterbach frühstücken wir unseren ProviaP1030955nt, bevor wir die letzten Kilometer Richtung Bonn Oberkassel machen. Der Weg fällt sanft ab und die Zivilisation hat uns wieder. In jedem Fall werden wir in Zukunft mehr wandern! Vielleicht sogar wieder einen „Steig“, da gibt es in NRW ja noch ein bisschen zu erwandern.