USA-Roadtrip Teil 5 – Death Valley

Inzwischen ist unser Roadtrip bereits ein ganzes Jahr her! Unfassbar. Die Bilder sind für mich noch immer so klar vor meinem inneren Auge. Nachdem wir euch schon von unseren Vorbereitungen, San Francisco, unserem „Abenteuer Highway“ und dem Yosemite Nationalpark berichtet haben, geht es heute weiter mit der Fahrt durchs Death Valley.

Das Death Valley ist noch eine der Stationen, die bei mir zu den „Must sees“ gehörten. Ich war bisher nie in einer Wüste und war dementsprechend gespannt. Das es Verhaltensregeln für den Aufenthalt im Death Valley gibt, versetzte mich in freudige Aufregung. Ihr wisst ja bereits, dass ich eine Schwäche für postapokalyptische Szenarien habe.

Von Bakersfield aus gesehen, gibt es zwei Möglichkeiten zum Death Valley zu fahren. Entweder auf der 58 Richtung Südosten oder auf der 178 Richtung Nordosten. Wir entschieden uns für die 178, denn das sah auf der Karte nach „Scenic Drive“ aus.

Wir wurden für den Umweg belohnt! Man folgt auf dieser Route dem Lauf des Kern River, auf einer Straße, die sich zwischen Felsen und bunt bewachsenen Hängen hindurch schlängelt. Kurz vor Indian Wells orientierten wir uns nach Norden. Man fährt so von Westen kommend ins Death Valley. Am „Father Crowley Overlook“ sind wir ausgestiegen, um erste Fotos von felsiger Landschaft zu machen. Dort gibt es ein erstaunlich sauberes Plumpsklo. Ich bin normalerweise ziemlich pingelig, aber hier hatte ich keine Probleme.

Stovepipe Wells – unsere Einfahrt in den Park

Der „Eingang“ zum Nationalpark befindet sich, wenn man über die 190 in den Park kommt, in Stovepipe Wells. Hier stehen ein paar Häuschen im Nirgendwo – es gibt einen Souveniershop, mit allem was man so lustiges über die Temperaturen im Death Valley auf Merchandise drucken kann, ein Hotel, ein Restaurant und noch ein paar Gebäude, die sich nicht auf Anhieb identifizieren ließen. Bezahlt wird die Park Fee jedoch nicht dort, sondern ein paar Meter weiter die Straße runter bei der Stovepipe Wells Ranger Station. Dort findet ihr einen kleinen Kassenautomaten, an dem ihr mit eurer Kreditkarte die Nationalparkgebühren entrichten könnt (25$ im Mai 2018). Wie bereits im Yosemite Valley-Artikel erwähnt, kann sich der Jahrespass lohnen, je nachdem wie viele Parks ihr besucht.

Mesquite Flat Sand Dunes

Knapp zwei Meilen später kommt ihr zu einem Parkplatz. Was es an dieser Stelle zu bestaunen gibt: die Mesquite Flat Sand Dunes. Als wir da waren, waren viele Touristen dort, dennoch konnte man menschenleere Perspektiven finden.

Unser Hotel im Death Valley war in Furnace Creek. Das ist mitten im Park und super geeignet, wenn man die einzelnen Highlights des Death Valley von einem zentralen Punkt aus ansteuern möchte. Auch auf dieser Etappe mussten wir uns, dank des straffen Programms, für einzelne Sehenswürdigkeiten entscheiden. Wir sind nach dem Checkin im Hotel losgefahren, um die ersten Stationen am selben Nachmittag zu besichtigen: Devil’s Golf Course, Badwater Basin und Artist’s Palette.

Devil’s Golfcourse

In diesem Fall war Badwater unser Ziel und die anderen beiden Punkte lagen auf dem Weg dorthin. Von Furnace Creek fährt man in südlicher Richtung – hier macht man auch die klassischen Roadtrip-Fotos. Auf der rechten Seite ist irgendwann die Einfahrt zum „Devil’s Golfcourse“ ausgeschildert. Der Weg führt einen wieder zu einer Art Parkplatz, an dessen Rand der Devil’s Golfcourse beginnt. Dabei handelt es sich um zerklüftete Salzformationen.


Die Formationen sind beeindruckend und ich habe vorher nie etwas vergleichbares gesehen. Was aber noch viel beeindruckender ist, ist die außerordentliche Stille. In einiger Entfernung sieht man die Autos auf der Straße, aber man hört sie nicht. Wenn man dort steht und sich nicht bewegt, hört man nichts als den Wind und das gelegentlich Knacken der Salzkristalle.

Badwater Basin

Von dort ging es weiter Richtung Süden zum tiefsten Punkt Nordamerikas, dem Badwater Basin. Neben der Tatsache, dass dieser Punkt 85 Meter unter dem Meeresspiegel liegt, ist auch hier das Salz die Besonderheit des Ortes. Vom obligatorischen Parkplatz aus, kann man über eine Salzkruste Richtung Horizont laufen, die aussieht wie Schnee.

Ich habe euch auf diesem Foto mal unser Auto und das „Sea Level“-Schild markiert. Das Tal liegt wirklich ziemlich tief.

Abseits der Salzpiste finden sich noch mehr tolle Salzformationen. Badwater Basin ist deutlich stärker frequentiert, als der Devil’s Golfcourse, aber dennoch lohnenswert.

Artist’s Palette

Da es bereits später Nachmittag war und die Sonne schon sehr tief stand, entschieden wir uns für den Rückweg. Natürlich nicht, ohne noch einen Abstecher zur Artist’s Palette zu machen. Die Artist’s Palette ist eine bunte Felsformation . Zwar wurde es schon merklich dunkler, aber die unterschiedlichen Farben waren gut zu erkennen. Mit besserem Licht muss es ein unwirklicher Anblick sein.

Allein dieser Bereich bietet so viele schöne Fotomotive, dass ich gerne nochmal mit mehr Zeit und Stativ an diesen Ort zurückkehren möchte. Neben dem bunten Gestein gibt es nämlich noch einen ausgetrockneten (?) Flusslauf und jede Menge Stein und Geröll.

Wie ist das eigentlich mit den Viechern?

Wieder im Hotel kam es zu unserer ersten und einzigen Begegnung mit amerikanischen Insekten: eine beeindruckend große Kakerlake taumelte in einer absurden Bewegung vom Ventilator auf den Fußboden. Da wir wegen der Spinne, die in unserem Haushalt lebt, oft Heimchen in der Wohnung haben, hat mich dieses Tier gar nicht so nervös gemacht. Ich habe stattdessen die Zimmerecken auf Spinnen / Schwarze Witwen abgesucht.

Im ersten Beitrag habe ich berichtet, dass ich mich im Vorfeld der Reise intensiv informiert habe. Tatsächlich habe ich dabei auch gezielt nach Tipps zum Umgang mit Tieren gesucht und habe mir deshalb zu viele Gedanken über Spinnen und Schlangen gemacht. Besagte Kakerlake war die einzige „echte“ Begegnung mit einem unbeliebten Tierchen. Wir haben keine großen Spinnen gesehen und tatsächlich auch keine Schlange gesehen oder gehört.

Zabriskie Point

Am nächsten Tag stand für uns Las Vegas auf dem Programm. Diese Übernachtung war ohne Frühstück gebucht, deshalb waren wir früh unterwegs. Bei Zabriskie Point machten wir Halt und liefen die Felsen hinauf. Vermutlich wird es einigen Lesern schwer fallen, meine Begeisterung für Steinformationen nachzuvollziehen, aber es ist einfach wunderschön.

Nach diesem Halt ging es weiter Richtung Las Vegas. Inzwischen war klar, wann wir Sonja und die Kinder abholen würden.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert